Schöppenstedt, Sonntagabend gegen 18 Uhr: Flammen schlagen aus dem Gebäudekomplex rund um den REWE-Markt an der Neuen Straße. Eine sich in den Himmel erstreckende Rauchsäule ist bis in die gut 20km entfernte Stadt Wolfenbüttel deutlich zu sehen. Durch Schöppenstedts Straßenzüge und am Einsatzort weht beißender Rauch. Die rund 200 Einsatzkräfte von insgesamt 10 Freiwilligen Feuerwehren können das Gebäude am Ende nur noch kontrolliert abbrennen lassen.
Bei Ankunft der Feuerwehr Schöppenstedt brannte, nach Auskunft von Kreisbrandmeister Karl-Heinrich Schwieger, vorerst nur der mittlere Teil des Gebäudes und Flammen schlugen aus dem Dach. Nur wenige Minuten später zündete das Feuer jedoch durch und es kam zum Vollbrand des gesamten Komplexes. So etwas haben die meisten Einsatzkräfte nach eigenem Bekunden bislang nicht gesehen. Dennoch traten die Männer und Frauen der Freiwilligen Feuerwehren routiniert und gekonnt auf, da waren sich sowohl der Kreisbrandmeister als auch viele Stimmen unter den zahlreich vertretenen Schaulustigen einig.
Die Drehleitern der Feuerwehren Schöppenstedt und Wolfenbüttel sowie ein Hubsteiger der dem Landkreis Wolfenbüttel benachbarten Feuerwehr Schöningen kamen zum Einsatz und griffen das Flammenmeer aus der Höhe an. Menschen befanden sich glücklicherweise nicht im Gebäude. Dennoch mussten 3 Feuerwehrleute aufgrund von Kreislaufschwächen kurzfristig medizinisch vom Rettungsdienst des Deutschen Roten Kreuzes behandelt werden.
Die Neue Straße war während des Einsatzes komplett gesperrt. Unzählige Schläuche verliefen über die Straße. Wasser wurde aus dem Bachlauf an der Stobenstraße gepumpt und zur Einsatzstelle befördert.
"Es ist ein ganz schöner Schock für Schöppenstedt", kommentierte Ruth Naumann, Bürgermeisterin der Samtgemeinde Schöppenstedt, sichtlich ergriffen die Geschehnisse vor Ort. Sie war ebenso wie Landrat Jörg Röhmann zum Einsatzort geeilt und beobachtete die Löscharbeiten. "Ich hoffe, dass alle Betroffenen hier schnellst möglich irgendwie von vorne beginnen können", und dachte dabei an die Inhaber und Mitarbeiter der nun völlig niedergebrannten Geschäfte.
Neben dem REWE-Markt sind auch die Eulen-Apotheke, Blickpunkt Optik, Ernsting's family, Bäckerei Steinecke, die Deutsche Post sowie die mit einem Geldautomaten am Gebäude vertretene Volksbank betroffen.
Die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren waren noch bis in die frühen Vormittagsstunden des Folgetags im Einsatz.
Über den Tag danach berichten wir in einem separatem Artikel.
Mittlerweile geht die Polizei von Brandstiftung aus und bittet die Bevölkerung um Mithilfe.
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