Wolfenbüttel/Hannover. Noch nie habe es eine solche Situation an Niedersachsens Schulen gegeben – und Björn Försterling zeigt sich entsetzt: Seit zwei Wochen läuft das Schuljahr, aber noch immer gebe es Schüler, die keinen fertigen Stundenplan haben. Auch einige Wolfenbütteler Schüler hätten ihre Stundenpläne mit Verspätung bekommen.
Im Landtag klagte der Wolfenbütteler FDP-Abgeordnete Försterling die Landesregierung an, falsch gerechnet, zu spät reagiert und damit das aktuelle Chaos verursacht zu haben. „Es gibt immer noch Schülerinnen und Schüler, die keinen anderen Lehrer gesehen haben als ihren Klassenlehrer, der sich von einem Projekt zum nächsten hangelt – das ist eine Schande für das Land“, bemängelte Försterling.
„Regierung baut Studienanfängerplätze ab"
Auf einen Zwischenruf aus den Reihen von Rot-Grün, der Lehrermangel liege in der Zahl der Studierenden unter der Vorgängerregierung begründet, reagierte Försterling mit Zahlen: Während es unter Schwarz-Gelb im Studienjahr 2011/2012 noch 12.095 Studienanfängerplätze gegeben habe, seien es drei Jahre später unter Rot-Grün nur noch 10828 Plätze gewesen. Försterlings Fazit: „Diese Regierung baut Studienanfängerplätze ab.“
Försterling: „Fehlende Rechenkünste der Ministerien"
Einen anderen Grund für den Lehrermangel sieht der Freidemokrat in den fehlenden Rechenkünsten der Ministerin. Frauke Heiligenstadt habe sich zunächst um einige Tausend Schüler verrechnet. Die Landesschulbehörde habe das Ministerium im März davon unterrichtet, dass an Grundschulen 1095 Vollzeitlehrereinheiten fehlen. Von den im Mai ausgeschriebenen 481 Stellen konnten aber nur 366 besetzt werden. „Jeder wusste also bereits im Mai, dass mehr als 700 Vollzeitlehrereinheiten fehlen würden“, bemängelt Försterling. Heiligenstadt hätte früher reagieren müssen, um Chaos zu vermeiden.
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