Sexuelle Übergriffe und Medienkompetenz - Fortbildung für Jugendbetreuer in Wolfenbüttel

von Marc Angerstein


| Foto: Ado



Zum Mittag gab es ein Nudelbuffet, sogar vegetarische Pasta wurden geboten: Eine nötige Stärkung nach einem gut dreistündigen Workshop heute (Freitag) Vormittag zum Thema Sexuelle Übergriffe unter Jugendlichen - und ein weiterer Workshop zur Medienkompetenz von Jugendlichen stand noch für den Nachmittag auf dem Programm. Der Arbeitskreis Pro JuLeiCa (Jugendleitercard) führte heute ihren vierten Fachtag im Wolfenbütteler Jugendfreizeitzentrum durch, eine Fortbildung für rund 30 Inhaber der Jugendleiterkarte.

Fachkundige Referenten leiteten die Workshops. Andrea Hanheide und Jens Grolla von der Niedersächsische Landesstelle für Jugendschutz brachten Annäherungsbeispiele, zeigten die Grenzen von Privatsphäre auf und machten auf Schlüsselbegriffe aufmerksam, die Opfer von sexuellen Übergriffen rhetorisch häufig benutzen. "Aufmerksam sein und sehr genau hinhören", das sei häufig schon sehr hilfreich. Fachberatung erhalten die Jugendleiter und Betreuer dann in der Erziehungsberatungsstelle des Landkreises Wolfenbüttel. Der Informationsbedarf zu diesem Thema war so groß, dass die Workshopteilnehmer bedauerten, dass die Zeit so schnell verging.

[image=5e1764ba785549ede64ccbd7]Ralf Willins (Foto) vom Smiley e.V. aus Hannover war der Referent zum Thema Medienkompetenz: In diesem Workshop ging es um die Gefahren, die im Internet auf junge und unbedachte Menschen lauern, denn das Internet vergisst nichts. Eingaben bei Schüler-VZ oder facebook sind wie eingebrannt. Das Recht am eigenen Bild wurde genauso besprochen, wie Internet-Mobbing. Es wurden auch hier Handlungsoptionen für Jugendbetreuer aufgezeigt und Tipps für konkrete Gegenmaßnahmen gegeben. Wissbegierig saugten die Jugendleiter alle Informationen auf. Motivation pur.

"Unsere Jugendleiter kommen häufiger zu Fortbildungen als sie müssten", sagt Reiner Strobach von der evangelischen Probstei Wolfenbüttel. Alle drei Jahre muss eine Fortbildung nachgewiesen werden, um die Karte, die einen als Jugendleiter ausweist, zu verlängern. Um dieses Dokument, dass wie alle behördlichen Ausweise in der Bundesdruckerei erstellt wird, ersteinmal zu bekommen, sind in Niedersachsen 50 Stunden Ausbildung vorgeschrieben. "Von den gut 800 in der Jugendarbeit Aktiven haben etwa 500 die Jugendleiterkarte", erläutert Carsten Ziebarth von der Kreisjugendpflege.

"Qualifizierte Jugendarbeit ist eine behördliche Pflichtaufgabe, die der Gesellschaft dient"


Hauptamtliche Jugendpfleger im Landkreis Wolfenbüttel

Zum Arbeitskreis Pro JuLeiCa haben sich die hauptamtlichen Jugendpfleger aus Stadt und Landkreis Wolfenbüttel zusammengeschlossen. Ihm gehören Elisabeth Hauenschild und Kathrin Steffens vom Kreisjugendring, Anette Gerlach und Andreas Gorny aus der Samtgemeinde Asse, Ulrike Bracke aus der Samtgemeinde Schladen, Sylke Troch von der Stadtjugendpflege Wolfenbüttel, Kreisjugendpfleger Carsten Ziebarth, Reiner Strobach von der evangelischen Probstei Wolfenbüttel und Sebastian Derer von der Samtgemeinde Baddeckenstedt an. Sie alle bieten zwar auch eigene Fortbildungsmöglichkeiten an, aber diese Kooperation hat sich bewährt. "Ein Fachtag wie heute ist die Garantie für einheitliche Standards in der Jugendleiter-Aus- und Fortbildung", freut sich Ziebarth.


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