Die letzte Gemeinderatssitzung in Sickte vor der Sommerpause hat die Verwaltung genutzt, angesichts der jüngsten schlimmen Überschwemmungen an der Wabe in Niedersickte, die Planung und Realisierung eines Hochwasserrückhaltebeckens im Bereich der „Gänse- und Schweineweide“ auf den Weg zu bringen.
Grundlage für dieses Vorhaben sind die bereits 2005 durch ein namhaftes Ingenieurbüro aus Braunschweig als Folge der in 2002 sog. „Jahrhundertflut“ ermittelten, ingenieurtechnisch berechneten Hochwasserrückhaltebecken entlang der Wabe. Danach wurden für insgesamt neun mögliche Hochwasserrückhaltebecken bei 13 Varianten deren Fassungsvermögen (Volumen) und deren Auswirkungen auf Braunschweig und Sickte untersucht.
Für Sickte bedeutet dies konkret die Einrichtung eines „trockenen“ Hochwasserrückhaltebeckens „Gänse- und Schweineweide“ mit einem errechneten Volumen von 441.000 cbm, das wenigstens eine zeitweise Entlastung für Niedersickte bedeuten würde. Mit hoher Wahrscheinlichkeit hätte der starke Regenguss mit einem solchen Hochwasserrückhaltebecken eine zweite Überschwemmung in Niedersickte verhindern helfen.
Sehr rasch waren im Gemeinderat CDU und SPD einvernehmlich der Auffassung, so zügig wie möglich, zusammen mit dem zuständigen Unterhaltungsverband Schunter, diese Hochwasserschutzmaßnahme auf den Weg zu bringen, zumal bei zwei Überschwemmungen in einer Woche für die betroffenen Anwohner dringendst Abhilfe geboten erscheint ! Außerdem könnten durch ein schnelles Handeln mögliche Ansprüche auf Zuschüsse von Land bzw. Bund unterstützt werden.
Dagegen haben sich die GRÜNEN, namentlich Ratsmitglied Holger Barkhau , gewandt. Nach dessen Meinung bestehe ausreichend Zeit, erst im Herbst nach Vorlage weiterer Gutachten den örtlichen Hochwasserschutz zu beraten. Deshalb stellten die GRÜNEN den Antrag, erst drei Vergleichsangebote einzuholen und meldeten bis dahin Beratungsbedarf an. Dies führte in der Aussprache zu heftigen Auseinandersetzungen bis hin zu der Frage, ob Barkhau schon selbst mal Wasser im Keller hatte, was dieser verneinte. Unter diesem Druck zogen schließlich die GRÜNEN ihre Anträge zurück, sodass mit den Stimmen von CDU und SPD beschlossen wurde, das Ingenieurbüro Weinkopf, das bereits mit der Renaturierung der Wabe im Bereich der Ortslage Sickte befasst ist, das Hochwasserrückhaltebecken „Schweineweide“ sowie weitere Hochwasserschutzmaßnahmen mit der Planung zu beauftragen. Die GRÜNEN haben sich dabei der Stimme enthalten.
Die CDU-Fraktion wird sich nach eigenen Angaben, trotz Widerstände, sehr darum bemühen, dass diese Hochwasserschutzmaßnahme zügig in die Tat umgesetzt wird und weitere überprüft werden.
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