Sickter Kulturinitiative lud zum Kammerkonzert


Die Musikerinnen Susanne Busch (Violine) und Ulrike Engels (Klavier) interpretierten die Sonatina des Braunschweiger Komponisten Ulrich Kallmeyer. Foto: Annegrit Helke
Die Musikerinnen Susanne Busch (Violine) und Ulrike Engels (Klavier) interpretierten die Sonatina des Braunschweiger Komponisten Ulrich Kallmeyer. Foto: Annegrit Helke

Sickte. Am vergangenen Samstag hatte die Sickter Kulturinitiative zu einem ganz besonderen Kammerkonzert geladen. Nach der stilistisch differenziert vorgetragenen Sonate in e-moll KV 305 von Wolfgang Amadeus Mozart wohnten die zahlreichen Zuhörer gespannt einer Uraufführung bei.


Die Musikerinnen Susanne Busch (Violine) und Ulrike Engels (Klavier) interpretierten die Sonatina des Braunschweiger Komponisten Ulrich Kallmeyer, dessen viersätziges Werk in Form und Aufbau dem Vorbild der Wiener Klassik folgt und bereits das Ausmaß einer Sonate hat. Nach einem weitläufigen ersten Satz schließt der Komponist bereits das Menuett an. Dessen strenge Form steht im Kontrast zum bisweilen lässigen Gestus mit vom Jazz geprägter Harmonik und überrascht den Hörer durch einen freitonalen Ausbruch. Mit viel Sinn für das Subtile spielte das Duo auch den langsamen dritten Satz. Dessen zentrales Motiv kreist beinahe aussichtslos um sich selbst, so dass der vierte Satz in rasantem Tempo und teils mit folkloristischem Anklang eine Art Befreiung darstellt und den Interpretinnen die Möglichkeit gab, ihre Virtuosität unter Beweis zu stellen. Dieses anspruchsvolle und umfangreiche Werk hat eine ungewohnte, aber atemberaubende Klangvielfalt, der Susanne Busch und Ulrike Engels in jedem Moment nachzugehen wussten. Es gab tosenden Applaus für Komponisten und Musikerinnen.

In der Pause gab es einem Glas Sekt Gelegenheit zu einem regen Austausch über das gerade Gehörte. Im zweiten Teil des Konzerts folgte Debussys Violinsonate sowie die Suite populaire espagnole von Manuel de Falla. Susanne Busch und Ulrike Engels entführten in der Sonate des französischen Komponisten in ferne Gefühls- und Klangwelten und ließen beide Instrumente wunderbar zu einem Gesamtklang verschmelzen. Spanisches Feuer bildete Ausklang des Abends.
Als Zugabe erklatschten sich die begeisterten Zuhörer ein Stück von Françaix „La fille avec le chapeau bleu“, in dem die Operettenmelodie „ich bin nur ein armer Wandergeselle, gut Nacht, liebes Mädchen, gut Nacht“ zu erahnen war – eine charmante Botschaft, dass dieses wahrhaft hervorragende Konzert nun wirklich zu Ende war.