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Weihnachten und Silvester kommen näher. Kerzen leuchten, Böller werden eingekauft. Die Freude auf die bevorstehenden Festlichkeiten kann sich aber schnell in Schrecken verwandeln, wenn unvorsichtig oder übermütig mit Advents- und Weihnachtslichtern oder Feuerwerkskörpern umgegangen wird. „Vor allem an Silvester kommt es häufig zu Verbrennungen, weil z.B. Böller zu früh explodieren oder Feuerwerkskörper zu lange in der Hand gehalten werden“, warnt der Chefarzt der Klinik für Anästhesie, operative Intensiv- und Rettungsmedizin des Städtischen Klinikums Wolfenbüttel, Dr. Tobias Jüttner.
Kinder zwischen 8 und 15 Jahren sind besonders gefährdet, so seine Erfahrung. Sie sollten nie ohne Aufsicht mit Kerzen hantieren, Böller zünden dürfen oder Blindgänger aufheben. Letztere könnten noch explodieren.
Dr. Jüttner nennt wichtige Verhaltensregeln im Falle von Unfällen mit Feuer und Böllern:
Verbrennungen sollten sofort 10 bis 20 Minuten lang mit lauwarmem Wasser gekühlt werden. Bei größeren Brandverletzungen ist sofort der Notarzt zu alarmieren (Tel. 112). Bis der Rettungsdienst eintrifft, muss der Verletzte mit Jacken und Decken vor einer Unterkühlung geschützt werden. Blutet die Wunde allerdings, darf sie nicht gekühlt werden.
Ein Fall für den Notarzt sind auch Verletzungen durch herumfliegende Splitter oder andere Fremdkörper. Größere Splitter oder Fremdkörper sollten überdies besser nicht selbst herausgezogen werden. Hier könnte es sonst zu unkontrollierbaren Blutungen kommen.
Ist beim Silvesterfeuerwerk ein Fremdkörper ins Auge geraten, ist ebenfalls umgehend der Rettungsdienst zu alarmieren. Auch hier gilt: Laien entfernen den Fremdkörper besser nicht. Stattdessen sollte das betroffene Auge mit einer keimfreien Wundauflage aus dem Verbandskasten abgedeckt werden. Anschließend beide Augen vorsichtig mit einem Tuch verbinden. So wird das verletzte Auge ruhiggestellt und schmerzt dadurch weniger.
Vorsichtsmaßnahmen
Damit es gar nicht erst zu einem Unfall kommt, können einige Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden:
Sicherheitsabstand einhalten
Um Unfälle zu vermeiden, ist beim Zünden von Feuerwerkskörpern der auf der Verpackung angegebene Sicherheitsabstand einzuhalten. Raketen sollten nie unter Bäumen gezündet werden. Sinnvoll ist eine Schutzbrille.
Ohrstöpsel gegen Knalltrauma
Wenn es in der Silvesternacht heftig kracht, lassen sich Hörschäden oder ein Knalltrauma durch das Tragen von Ohrstöpseln verhindern.
Augen vor knallenden Sektkorken schützen
Knallende Sektkorken können das Auge treffen und zu heftigen Verletzungen führen. Der Korken passt genau in die Augenhöhle und kommt mit so großer Energie angeflogen, dass Blutungen im Augeninneren möglich sind. Die Flaschenöffnung beim Entkorken daher nie auf Menschen richten und sicherheitshalber beim Öffnen ein Tuch über den Korken legen.
Klinikum aufsuchen
Für Betroffene, die sich nicht sicher sind, wie schwer eine Verletzung ist und natürlich bei offensichtlich größeren Verletzungen steht auch an den Feiertagen die Zentrale Aufnahme das Städtischen Klinikums rund um die Uhr bereit. „Wir sind gerade an Weihnachten und Silvester auf solche Verletzungen eingestellt“, versichert Dr. Jüttner.
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