Startup-Land Niedersachsen: Mehr Gründungen trotz Krise

Bei den Gründungen seien ein hoher Frauenanteil und ökologische Geschäftsideen zu verzeichnen.

Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: Pixabay

Region. Niedersachsen punktet mit einer gegenüber dem Vorjahr deutlich gestiegenen Startup-Gründungsaktivität und hohem Gründerinnenanteil, im Bereich Wachstum stehen niedersächsische Startups noch vor Herausforderungen. Zu diesen Ergebnissen kommt der Niedersachsen Startup Monitor, mit dem die Landesinitiative startup.niedersachsen im Auftrag des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung erstmalig ein Monitoring der jungen niedersächsischen Unternehmen umsetzt. Die Studie, die vom Bundesverband Deutsche Startup e.V. durchgeführt wurde, bildet das Gründungsgeschehen im Jahr 2020 in Niedersachsen ab und zeigt die Stärken und Schwächen der niedersächsischen Startups auf. Die Ergebnisse wurden am gestrigen Donnerstag in einer digitalen Pressekonferenz vom Niedersächsischen Wirtschaftsminister Dr. Bernd Althusmann und Christian Miele, Präsident des Bundesverbands Deutsche Startups e.V., präsentiert, wie das Niedersächsische Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung mitteilt.


So nehme die Gründungsaktivität trotz Corona-Krise zu. Die Zahl der Startup-Gründungen sei 2020 gegenüber dem Vorjahr um 19 Prozent gestiegen. Insgesamt hätten im Jahr 2020 106 Startup-Gründungen in Niedersachsen verzeichnet werden können. Damit wachse auch die Chance, als Ökosystem den nächsten Schritt zu gehen. Zudem sei der Gründerinnenanteil überdurchschnittlich hoch. Niedersachsen setze mit einem Frauenanteil von 20 Prozent, der deutlich über dem Bundesdurchschnitt mit 16 Prozent liege, ein positives Signal auf dem Weg hin zu mehr Startup-Gründerinnen.

Ökologisch sticht Braunschweig hervor


Motor des Ökosystems sei dabei Hannover. Niedersachsen verfüge mit 43 Neugründungen in Hannover über einen Standort mit hoher Startup-Aktivität. Aber auch Braunschweig, der Raum Osnabrück und Göttingen würden positiv hervorstechen. Vor allem die Nähe zu Universitäten und eine stark technische Ausrichtung prägen das Ökosystem. So gebe es viele Gründungen in der Green Economy. 50 Prozent der niedersächsischen Gründerinnen und Gründer würden sich der ökologischen Nachhaltigkeit verpflichtet fühlen. Damit liege Niedersachsen über dem bundesweiten Durchschnitt, der bei 43 Prozent liege.

StartUps müssen wachsen


Eine Herausforderung liege jedoch im Wachstum. Startups in der Region würden sich mit Schwierigkeiten bei den Themen Kapital, Köpfe und Kooperationen konfrontiert sehen. Rund zwei Drittel der befragten Startups würden sich bessere Finanzierungsmöglichkeiten durch Wagniskapital oder Business Angels wünschen. Nur 14 Prozent der Unternehmen hätten aktuell mehr als zehn Mitarbeitende. Jedoch würden 89 Prozent der Startups planen trotz Krise im Jahr 2021 neues Personal einzustellen. Und auch bei der Vernetzung mit etablierten Unternehmen gebe es noch Luft nach oben.

Die meisten niedersächsischen Startups würden trotz der aktuellen Corona-Krise zuversichtlich in die Zukunft blicken. 59 Prozent der befragten Unternehmen hätten die zukünftige Geschäftslage als positiv bewertet. Die Bewertung des niedersächsischen Startup-Ökosystems sei ebenfalls überwiegend positiv ausgefallen. Das Land habe im Oktober 2020 seine Startup-Strategie verabschiedet, mit der die im Startup-Monitor identifizierten Herausforderungen adressiert und Handlungsempfehlungen für noch bessere Bedingungen für Startups gegeben werden. Dies betreffe beispielsweise den Zugang zur Wachstumsfinanzierung für junge Unternehmen. Hier stelle das Land für den Aufbau eines Wachstumsfonds 50 Millionen Euro bereit.


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