Stillstand beim Glasfaserausbau - Lünecom hat keinen konkreten Plan

Das Ladengeschäft in der Fußgängerzone wurde bereits vor längerer Zeit geschlossen. Wie geht es jetzt mit dem Glasfaserausbau weiter?

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Zwar sieht man in Wolfenbüttel an vielen Stellen Baustellen für Glasfaserleitungen, doch die gehören zur Deutschen Telekom. (Archivbild)
Zwar sieht man in Wolfenbüttel an vielen Stellen Baustellen für Glasfaserleitungen, doch die gehören zur Deutschen Telekom. (Archivbild) | Foto: Matthias Kettling

Wolfenbüttel. Wer in Wolfenbüttel einen Glasfaseranschluss bei LilaConnect oder der Lünecom bestellt hat und auf den Ausbau wartet, wird sich offenbar auch weiterhin noch sehr lange gedulden müssen. Das Unternehmen führt derzeit weder Bauaktivitäten durch, noch kann es entsprechende Pläne vorlegen.



Es klang alles sehr vielversprechend, als der Internetanbieter LilaConnect im Februar 2022 im Ratssaal des Rathauses verkündete: "Wir bauen Wolfenbüttel zur Gigabit-Stadt aus". Flächendeckend wollte man die Stadt und ihre Ortsteile mit Glasfaseranschlüssen versorgen. Zwei Jahre später dann jedoch der Paukenschlag, LilaConnect zog sich aus Wolfenbüttel zurück, verkaufte das bisher so ganz und gar nicht flächendeckend erbaute Glasfasernetz zum 1. Januar 2024 an die Lünecom.

So sollte der Glasfaserausbau der Lünecom eigentlich laufen


Richard Krause, damals Geschäftsführer der Lünecom, versicherte im Gespräch mit regionalHeute.de, dass alle bereits bestellten und unter Vertrag stehenden Haushalte ihren Glasfaseranschluss wie bestellt erhalten würden. Bis Ende 2025 sollte der weitere Ausbau der gesamten Stadt- und Ortsteile umgesetzt werden. Im Mai 2024 verließ Krause das Unternehmen.

Was bislang seit Übernahme des Netzes von LilaConnect in Sachen Ausbau in Wolfenbüttel passiert ist, dazu hat sich die Lünecom auf Anfrage von regionalHeute.de in der Vergangenheit nicht positioniert. Und wie es weitergeht, weiß man dort offenbar selbst nicht so genau. Hieß es im Februar noch, dass man zum 3. März weitere Infos zur Frühjahrsplanung erhalte, teilt man nun aktuell mit, dass es keine Bauaktivitäten in Wolfenbüttel gebe und man sich per Presseinformation melde, wenn es Planungen für konkrete Ortsteile gibt. Plandaten, die man kommunikativ nutzen könne, gebe es nicht. Man verhandle noch mit einem weiteren Tiefbauunternehmen.

Aus der Wolfenbütteler Innenstadt hat sich die Lünecom verabschiedet. Das Ladengeschäft ist geschlossen. Die Aufnahme stammt aus dem Februar 2025.
Aus der Wolfenbütteler Innenstadt hat sich die Lünecom verabschiedet. Das Ladengeschäft ist geschlossen. Die Aufnahme stammt aus dem Februar 2025. Foto: Anke Donner


Die Gerüchteküche zur Lünecom und dem weiteren Engagement in Wolfenbüttel brodelt seit langem. Ein Grund dafür ist auch die Schließung des Ladengeschäfts der Lünecom in der Wolfenbütteler Fußgängerzone. Hierzu teilt man mit, dass man sich statt des stationären Shops für andere Beratungswege entschieden habe. Man komme gezielt mit Infomobilen in die Regionen zu den Kunden. Zudem könnten alle Kundenanliegen telefonisch, per Mail und über die Homepage geklärt werden. "Immer mehr Kunden nutzen zudem schon in der Startphase unser SelfServicePortal, welches rund um die Uhr von zu Hause genutzt werden kann und von Technik-, über Vertragsfragen, Bauthemen und Störungsmeldungen alles beinhaltet, was zu einem sehr guten Kundenservice gehört", so der Internetanbieter. Bereits im Februar teilte man gegenüber regionalHeute.de mit, dass es weder eine Schieflage noch Probleme bei der Lünecom gebe. "Im Gegenteil - die Lünecom und andere regionale Marken der Gruppe sind bestens aufgestellt und haben im Zuge der neuen Strukturen alles intensiviert (u.a. mit neuen Geschäftsbereichen), was man für einen zuverlässigen Breitbandausbau mit dem Ziel schneller Aktivierungen benötigt."