Wolfenbüttel. Seit Jahren findet in Wolfenbüttel das Summertime Festival statt. Und ebenso lange unterstützt die Stadt das Event finanziell. Für das diesjährige Summertime Festival jedoch wird die zuvor veranschlagte Fördersumme um einiges gesprengt. Mehr als 40.000 Euro extra muss die Stadt nun noch zum ohnehin eingeplanten Defizit draufzahlen.
Wie aus einer Verwaltungsvorlage hervorgeht, die im vergangenen Sozialausschuss thematisiert wurde, wurden die zuvor von der Stadt veranschlagten 20.000 Euro um mehr als 40.000 Euro überstiegen. Grund dafür seien laut Verwaltung gestiegene Kosten. Insgesamt sind für die Ausrichtung des Festivals 198.495 Euro angefallen. Eingenommen wurden jedoch nur 137.311 Euro, teilte die Stadt auf Nachfrage von regionalHeute.de mit. Somit steht eine Differenz von 61.184 Euro im Raum, die jetzt ausgeglichen werden müssen.
Enorme Kostensteigerung
Trotz eingeworbener Fördermittel und Sponsoring-Leistungen in Höhe von 53.640 Euro und der Einnahmen der rund 2.700 verkauften Tickets, sei das ohnehin geplante Defizit von 20.000 Euro nicht eingehalten worden. Gründe dafür seien zum einen die enorm gestiegenen Kosten im Veranstaltungsbereich, vor allem in den Bereichen Bühne und Technik, sowie Infrastruktur- und Sicherheitsleistungen und die Gagen der Bands und Künstler, heißt es in der Vorlage.
So seien zum Beispiel die Kosten für die Bühnen, Technik und Techniker von knapp 32.000 Euro in 2022 auf gut 43.000 Euro in diesem Jahr gestiegen. Und auch die Gagen von gut 23.000 Euro seien auf mehr als 37.000 Euro gestiegen. Hinzu kämen die Kosten für Lebensmittel inklusive der Getränke zum Verkauf, die Kosten für die Ehrenamtlichen (Verpflegung, Crew-T-Shirts, Unfall-Versicherungen) sowie die Kosten für die Infrastruktur und Sicherheit um insgesamt 6.000 Euro.
Die Stadt muss nun den fehlenden Mehrbedarf durch Haushaltsreste ausgleichen, da man sich bereits vor einigen Jahren dazu entschlossen hatte, die Verluste der Veranstaltung zu tragen. So sei es 2014 vom Rat beschlossen worden, erklärt Stadtsprecher Thorsten Raedlein auf Nachfrage von regionalHeute.de. Jährlich würde vom Rat der Stadt während der Haushaltsberatungen eine Zuschusssumme für das Summertime Festival festgelegt. Doch reicht diese nicht aus, muss nachfinanziert werden. Ein Finanzierungs-Limit gebe es hier nicht, so Raedlein.
Der Seeliger Park verwandelt sich im Juni zwei Tage lang zu einem Festival Gelände für junge und junggebliebene Menschen. Foto: Stadt Wolfenbüttel
Stadt glaubt an Erfolg des Summertime Festivals
Die Stadt möchte weiter an dem Festival festhalten und glaubt fest an den Erfolg der Veranstaltung. Unter anderem zeige sich dieser daran, dass die ganzjährig arbeitende Projektgruppe inzwischen auf rund 80 Beteiligte angewachsen sei und bereits an der Planung des Festivals in 2024 arbeite. Mehr und mehr junge Menschen engagieren sich Jahr für Jahr in diesem Beteiligungsprojekt, begründet die Verwaltung, die darauf hinweist, dass auch die Projektgruppe die Verantwortung der Finanzierung des Festivals umtreibe.
Da man davon ausgehe, dass auch die Mittelansätze für 2024 nach derzeitigem Stand nicht ausreichen werden, bemühe sich die Projektgruppe darum, weitere Sponsoren zu finden und Fördermitteln einzutreiben. Beispielsweise soll es auch eine Bewerbung auf bis zu 50.000 Euro beim für 2024 aufgelegten Bundesprogramm „Initiative – Musik“ geben. In der Hoffnung auf Mehreinnahmen aus diesen Bereichen sollen etwaige Mehrausgaben gedeckt werden. Auch der SPD-Landtagsabgeordnete Jan Schröder setzt sich für eine Unterstützung des Musikevents ein. Er hat das Summertime Festival 2024 für den mit 3.000 Euro dotierten [pop]award Niedersachsen in der Kategorie „Festival Of The Year“ nominiert. Die Verkündung der Gewinner steht noch aus.
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