30.11.2014, 19:32 Uhr

Wolfenbüttel. "Ist das nicht ein prachtvoller Baum." Mit diesen Worten begrüßte Bürgermeister Thomas Pink am Sonntagabend bei frostigen Temperaturen die Besucher auf dem prallgefüllten Weihnachtsmarkt und gab den Startschuss für die Illumination der 52. Friedenstanne auf dem Stadtmarkt.

Wie in all den Jahren zuvor stammt der edle Baum aus dem hohen Norden Norwegens. Mitglieder der Wolfenbütteler Druidenloge hatten die Tanne geschlagen. Mit dem Schiff ging die Fracht bis Bremerhaven und anschließend auf einem Lkw in die Lessingstadt. Kinder der Grundschule Harztorwall verzierten den Baum farbenfroh mit allerlei Bastelarbeiten.

Seit Jahrzehnten soll die Wolfenbütteler Friedenstanne ein Zeichen für Freundschaft, Brüderlichkeit und europäische Zusammenarbeit über alle Grenzen hinweg setzen. Die langjährige und lebendige Tradition, sei einmal entstanden, als 1962 Mitglieder der Druidenloge aus Norwegen die innerdeutsche Grenze sahen. Von da an sollte immer zur Weihnachtszeit auf dem Stadtmarkt eine Tanne stehen, deren Lichter in die damalige DDR ausstrahlen. "Uns geht es gut", sagte Pink, daher sollten wir diejenigen nicht vergessen, denen es nicht so gut gehe. "Ich denke an die Flüchtlinge, denke an die Krisenherde in der Ukraine, dem Nahen Osten, Syrien, Israel." Die Zeiten seien unsicherer geworden und unberechenbarer. Umso wichtiger sei es, verlässliche Partner und Freunde an seiner Seite zu haben. Aber auch wir müssten für unsere Demokratie kämpfen. "Demokratie lebt vom Mitmachen", unterstrich der Bürgermeister.

Anschließend gab es einen Empfang im Ratssaal für die angereisten Mitglieder der norwegischen Logen aus Drammen und der Wolfenbütteler Loge Zur Bundestreue. Pink lobte hier nochmals die Bereitschaft der Norweger, sich Jahr für Jahr im Sinne der Völkerverständigung einzusetzen. Die Besucher auf dem Weihnachtsmarkt wärmten sich unterdessen mit heißen Getränken auf. Musikalisch begleitete die Zeremonie der Wolfenbütteler Posaunenchor.