Landkreis. Die Fusion der Samtgemeinden Schöppenstedt und Asse ist seit Oktober 2011 besiegelt. Rund 33 Millionen Euro zahlt das Land Niedersachsen als Entschuldungshilfe. Viele Bürger haben sich schon damals die Frage gestellt, welche Auswirkungen dieser Zusammenschluss auf die Infrastruktur und vor allem auf die Schulen haben wird. Grund genug für CDU-Landratskandidatin Barbara Thiel, sich unmittelbar vor Ort einen Eindruck von der aktuellen Situation zu verschaffen.
Während sowohl für das Freibad in Schöppenstedt als auch für das Till Eulenspiegel-Museum inzwischen andere Betreiberlösungen gefunden wurden oder sich solche zumindest abzeichnen, bestehe für die Elm-Asse-Schule in Schöppenstedt nach wie vor großer Handlungsbedarf. In der heutigen Form existiert diese Schule erst seit dem Schuljahr 2004/2005. Zwei traditionsreiche Schulen wurden seinerzeit zusammengeführt, um den Schulstandort als solches trotz zurückgehender Schülerzahlen zu erhalten. Von ursprünglich 500 Schülerinnen und Schülern besuchen heute noch 280 die Elm-Asse-Schule, und es zeichne sich ab, dass die Zahlen weiter sinken werden. Je kleiner eine Schule werde, desto mehr leidet die Qualität des Unterrichts.
Ähnliches gelte auch für die Haupt- und Realschule in Remlingen in der Samtgemeinde Asse. Auch hier fand im Schuljahr 2004/2005 eine Zusammenlegung statt, um den Schulstandort nicht zu gefährden. Mit einem Gesamtvolumen von rund sechs Millionen Euro wurde außerdem seinerzeit ein Anbau mit zwölf neuen Klassen- und Fachräumen errichtet.
„Es müssen jetzt endlich Zahlen, Daten, Fakten geliefert werden, um die Zukunft beider Schulstandorte intensiv betrachten zu können“, fordert Barbara Thiel. „Die längst überfällige Schulentwicklungsplanung des Landkreises wird hier hoffentlich eine Grundlage dafür liefern, um zu akzeptablen und nachvollziehbaren Lösungen zu gelangen.“
Auch die Ludwig von Strümpell-Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen sei von gravierenden Veränderungen betroffen. Durch die vom Niedersächsischen Landtag beschlossene verbindliche Einführung der inklusiven Schule zum Schuljahresbeginn 2013/14 sei zu befürchten, dass jedenfalls Förderschulen mit dem Schwerpunkt „Lernen“ auf Dauer überflüssig würden. Das Wahlrecht, das die Eltern dieser Kinder bisher hatten, wurde aufgehoben; ihre Kinder könnten heute nur noch an den allgemeinbildenden Schulen unterrichtet werden. Die Auswirkungen seien schon heute erkennbar: Ursprünglich haben die Ludwig von Strümpell-Schule fast 70 Schülerinnen und Schüler besucht, jetzt sind es noch 43.
Barbara Thiel stellte deshalb abschließend fest: „Auch diese Entwicklung erzeugt einen hohen Handlungsdruck, mit dem sich der Landkreis dringend auseinander setzen muss. Es wird Zeit, dass den Absichtserklärungen jetzt auch Taten folgen.“
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