Angesichts der Insolvenz der Siag Nordseewerke hat der Vorsitzende der niedersächsischen CDU-Landtagsfraktion, Björn Thümler, die Geschäftsführung des Emder Offshore-Zulieferers scharf kritisiert. „Montags Gespräche führen, sich für Freitag erneut verabreden, aber schon Mittwoch die Insolvenz einreichen - das ist kein Krisenmanagement. Das ist offensichtlich planloses Verhalten und den eigenen Mitarbeitern gegenüber völlig unzumutbar."
Zusätzlich verschärfen würde sich dieser Eindruck dadurch, dass die Siag-Chefetage noch am Dienstag - einen Tag nach dem Krisengespräch in der Staatskanzlei - zusätzliche Forderungen an die Landesregierung gestellt habe, von denen tags zuvor nicht ansatzweise die Rede gewesen sei, so Thümler. „Dieses Vorgehen ist der ernsten Situation, in der sich die Siag befindet, völlig unangemessen. Schlimmer noch: Es erweckt den Eindruck von Unseriosität."
Die SPD-Kritik an der Landesregierung nannte der CDU-Fraktionschef unredlich. Thümler erinnerte an die knapp ein Jahr zurückliegende Aussage des SPD-Landesvorsitzenden, die auch in Medien abgedruckt wurde. „Damals kritisierte Weil Windparks als ,neue Monostruktur'. Er riet deshalb, ,über weitere Formen dezentraler Stromerzeugung nachzudenken'. Wenn er heute die Offshore-Windenergie zur Zukunftsbranche ausruft, ist das ein reines Lippenbekenntnis." Dazu passe es auch, dass die SPD-Fraktion eilig drei Kernforderungen formuliert habe, denen die Landesregierung längst nachkommt.
Thümler sagte: „Mit Häme und Schuldzuweisungen lassen sich keine Arbeitsplätze erhalten. Wir müssen jetzt alles daran setzen, eine langfristige Perspektive für die Siag-Mitarbeiter in Emden zu schaffen. Das Unternehmen hat die Chance, mit einem schlüssigen Sanierungskonzept auch zukünftig am Markt bestehen zu können. Dafür müssen wir uns einsetzen."
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