Tierheim: Viele Tiere warten auf ein liebevolles Zuhause

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| Foto: Anke Donner)



Wolfenbüttel. Im Wolfenbütteler Tierheim warten täglich über 150 Tiere auf ein neues, liebevolles Zuhause.

„Trotz der Sommerferien haben wir nicht mehr Zugänge als sonst“, freut sich Tierheimleiterin Ute Rump „Aber dennoch warten viele Tiere darauf, ein neues Frauchen, oder Herrchen zu bekommen“, fügt sie an.

Viele der Tiere sind „nicht mehr die Jüngsten“ und das ist oft auch der Grund für ihren langen Aufenthalt im Tierheim. „Meist möchten die Menschen junge Tiere haben, damit sie möglichst lange etwas von ihrem Tier haben. Nach älteren Katzen und Hunden wird selten gefragt“, erklärt Ute Rump weiter. Die Tierheimleiterin ist dennoch stolz. Nur wenige Tiere werden nach der Vermittlung wieder zurück gebracht. Meist geht alles gut und die pelzigen Mitbewohner dürfen bei ihren neuen Familien bleiben. „Wir achten schon sehr genau darauf, an wen wir unsere Tiere vermitteln. Das hat nichts damit zu tun, dass wir sie nicht herausgeben wollen. Wir möchten nur sicher gehen, dass sie es gut haben und in liebevolle Hände kommen“, so Rump.

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Katzen-Oma "Hilde" ist sehr verschmust und zutraulich Foto: Anke Donner)



Katzen-Oma "Hilde"


Die getigerte Katze "Hilde" gehört mit ihren geschätzten 15 Jahren schon zu den Senioren. Sie ist aber gesund, fit und sehr verschmust. Hilde wurde im Juni 2013 als Fundkatze  abgegeben. Sie kennt es, draußen zu streunen, bleibt aber auch gerne drinnen hinter dem warmen Ofen. Gerne würde sich "Hilde" von ihren neuen Besitzern so richtig verwöhnen und kraulen lassen. Sie dankt es sicher mit ganz viel Liebe und lautem Geschnurre.

Deshalb wir bei einer Vermittlung auch eine so genannte Schutzgebühr erhoben. Die Gebühr liegt je nach Tier zwischen 50 Euro (Jungtiere) und bis zu 250 Euro (Hunde). Für Katzen wird gewöhnlich eine Gebühr von 95 Euro erhoben. Mit diesem Betrag möchte man die Tiere schützen. Denn, wer gewillt ist diesen Betrag zu zahlen, der kann es sich auch leisten, ein Tier zu halten. Neben Futterkosten kommen oftmals auch Tierarztrechnungen auf die Besitzer zu, die schnell mal in die Hunderte gehen können. „So etwas muss man sich genau überlegen, bevor man sich ein Tier anschafft“, appelliert Ute Rump.

Das Tierheim sorgt dafür, dass die Tiere geimpft und gechipt werden und kommt auch für die Tierarztkosten auf. Die Kosten für die Behandlungen kommen in einem geringen Teil durch die Schutzbegühr wieder in die Kassen. „Alles können wir damit jedoch nicht auffangen“, fügt Rump an.


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"Alf" mit seiner Betreuerin Bettina Graf Foto:


Mischlingshund "Alf"


"Alf" ist 12 Jahre alt und ein lieber Kerl, der gerne spazieren geht. Am Besten wäre ein "rüstiger Rentner" für "Alf" geeignet, der viel an der frischen Luft ist. Er mag nicht unbedingt andere Rüden und kleine Kinder sind für "Alf´s" alten Nerven auch nicht das Beste.

Hat man sich für Tier entschieden, finden erst einmal Besuche statt. So können sich Tier und Mensch richtig beschnuppern und entscheiden, ob sie sich überhaupt mögen. „Diese Treffen machen wir mehrmals. Erst wenn sich beispielsweise ein Hund nicht mehr von seinem zukünftigen Besitzer trennen möchte, geben wir grünes Licht. Unsere geringe Zahl der Rückläufer zeigt, dass wir auf einem guten Weg sind“, erklärt die Leiterin. Ist das Band zwischen Herrchen und Hund geknüpft, steht der neuen Freundschaft nichts mehr im Weg. Wer aber auf Nummer sicher gehen will, der kann Freitags das Training im Tierheim besuchen und an der Hundeschule teilnehmen.

Die Vermittlung von Katzen geht erfahrungsgemäß schneller und problemloser. „Das liegt einfach daran, dass Katzen problemloser vermittelt werden und auch entsprechend schnell an die Besitzer übergeben werden können. Bei Hunden ist es etwas schwieriger. Da findet eine längere Gewöhnungsphase statt“, erklärt Ute Rump, die seit 30 Jahren im Tierheim arbeitet.

[image=5e17657e785549ede64cef42]Widder-Kaninchen


Das Pärchen ist schätzungsweise 5 Jahre alt und sucht nur gemeinsam einen neuen Stall. Eine Haltung in einem großen Außengehege wäre ideal für die beiden Prachttiere, die leider nicht Handzahm sind. Das braune Weibchen und der graue Bock sind Fundtiere und sind in liebevolle und erfahrene Hände abzugeben.

Finanzielle Unterstützung bekommt das Tierheim von der Stadt Wolfenbüttel und den Gemeinden. „Die Gemeinden und Städte sind verpflichtet, für Fundtiere aufzukommen. Das klappt auch wirklich gut. Außerdem gehört die Immobilie in der sich das Tierheim befindet, der Stadt und wir zahlen keine Miete. Das hilft sehr. Für Tiere, die aus Privathaushalten abgegeben werden, müssen allerdings wir aufkommen und genau da liegt die Schwierigkeit. Das Geld müssen wir beschaffen“, erzählt sie.

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Ute Rump (mitte) mit ihrem Team des Wolfenbütteler Tierheims Foto: Anke Donner)



Durch die „Pensionstiere“ kommt etwas Geld in die Kassen. Tierhalter die verreisen oder erkranken könne für wenig Geld ihre Lieblinge in die Obhut des Tierheims geben. Für 7 Euro am Tag kann eine Katze im Tierheim untergebracht werden und wird dort versorgt. Für Hunde müssen Frauchen und Herrchen etwas tiefer in die Tasche greifen. Pro Hund und Tag sind dann zwischen 10 und 13 Euro fällig. Dafür sind die Vierbeiner aber auch gut aufgehoben.

Weitere Informationen über das Wolfenbütteler Tierheim gibt es unter www.tierschutzverein-wolfenbuettel.de


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