Wolfenbüttel. Gerade in den dunklen Monaten des Jahres steigen die Unfallzahlen an – die vielen Unfälle der vergangenen Tage in Wolfenbüttel könnten dies vermuten lassen. „Das ist wohl mehr ein gefühltes Ansteigen in der dunklen Jahreszeit", sagt Wolfenbüttels Polizei-Pressesprecher Frank Oppermann auf Nachfrage von WolfenbüttelHeute.de.
„Es gibt eher mehr Wildunfälle. Was aber mit der Brunft der Wildtiere zusammenhängt", sagt er. Viele Faktoren, die unmittelbar mit diesen Jahreszeiten zusammenhängen, erhöhen allerdings das Risiko eines Autounfalls enorm. Doch was genau sind eigentlich die Gefahren, die einen Verkehrsunfall verursachen können? Und wie kann ein Autofahrer auch im Herbst und im Winter sicher fahren?
Neben Dunkelheit haben Autofahrer im Herbst und Winter zusätzlich noch mit schlechten Witterungsverhältnissen wie Nässe, Kälte oder Nebel zu tun. Und scheint einmal die Sonne, dann steht sie bereits in den Nachmittagsstunden so tief, dass man leicht geblendet wird oder die angezeigte Farbe der Ampel nur erahnt werden kann. Nasses Laub oder überfrierende Nässe verwandeln die Fahrbahn schnell in eine Rutschbahn – und das nicht nur auf Landstraßen, sondern auch innerorts. Vorausschauendes und defensives Fahren, ausreichender Abstand und jederzeitige Bremsbereitschaft sind jetzt besonders angesagt.
Bei starken Regenfällen entstehen schnell Wasserflächen und Autofahrer können in ein Aquaplaning geraten. Dabei verliert das Auto seine Bodenhaftung und schwimmt auf, sodass der Fahrer die Kontrolle über sein Fahrzeug verliert. Vor allem unerfahrene Autofahrer können in einer solchen Situation leicht in Panik geraten. Doch selbst, wenn das Auto auf einer Wasserfläche schwimmt, kann der Fahrer mit dem richtigen Verhalten einen Autounfall verhindern. Wichtig ist es, Ruhe zu bewahren und nicht zu bremsen oder wild umher zu lenken. Stattdessen sollte der Fahrer den Gang herausnehmen und das Auto mit beiden Händen auf dem Lenkrad ausrollen lassen.
Rechtzeitig auf Winterreifen umrüsten
Autofahrer sollten ihre Fahrzeuge unbedingt rechtzeitig auf Winterreifen umrüsten und keinesfalls auf den ersten Schnee warten, denn Winterreifen sind auch für kalte Temperaturen gemacht. Als Faustregel für den Einsatz von Winterreifen gilt: ‚von O bis O’, also von Oktober bis Ostern. Auch wenn die gesetzliche Mindestprofiltiefe von Winterreifen mit 1,6 Millimetern angegeben wird – Experten sind sich einig, dass die Profiltiefe mindestens vier Millimeter betragen sollte, damit der Reifen bei Schnee und Nässe noch genug „Grip“, also Bodenhaftung besitzt.
Ohne Licht geht gerade im Herbst und Winter nichts. Autofahrer sollten bei ihren Fahrzeugen daher unbedingt einen Lichttest machen lassen. Dabei wird die gesamte Fahrzeugbeleuchtung nicht nur auf ihre Funktion, sondern auch auf die richtige Einstellung überprüft. Denn sind die Frontscheinwerfer etwa zu hoch eingestellt, können entgegenkommende Fahrzeuge leicht geblendet werden. Auch die Leuchtkraft der eingesetzten Glühlampen spielt eine wichtige Rolle: Hochwertige Lampen haben meistens eine größere Reichweite als Billigprodukte. Und auch wenn die Premiumleuchten im ersten Moment teuer erscheinen mögen – sie haben in der Regel eine längere Lebensdauer, so dass Sie im Endeffekt sogar Geld sparen können.
Besonders die Kombination von Dunkelheit und Nässe führt dazu, dass das Scheinwerferlicht auf den Straßen unangenehm reflektiert wird und es zu Spiegelungen kommt. Abstände zu anderen Fahrzeugen können dann schwerer eingeschätzt werden, Fußgänger oder Radfahrer sind besonders schlecht zu erkennen. Gerade wenn die Sicht durch die Witterungsverhältnisse sowieso schon eingeschränkt ist, ist es wichtig, dass die Scheibenwischer einwandfrei funktionieren und keine Schlieren hinterlassen. Auch von innen sollten die Scheiben öfter gereinigt werden – das gilt insbesondere für Fahrzeuge, in denen geraucht wird. Außerdem sollte darauf geachtet werden, dass rechtzeitig ein geeignetes Frostschutzmittel in die Scheibenwaschanlage gefüllt wird, damit diese nicht zufriert.
Ob nun also starke Regenfälle, nasses Laub, Nebel oder bald Schnee und Glatteis– sobald die Witterungsverhältnisse das Autofahren erschweren, ist zunächst einmal Vorsicht im Straßenverkehr geboten. So vertraut eine Strecke auch sein mag, das Wetter kann schnell unberechenbare Situationen auslösen, in denen selbst der sicherste Autofahrer die Kontrolle über sein Auto verliert. Ein Autounfall kann in den meisten Fällen dennoch verhindert werden, indem das Auto mit der richtigen Ausstattung ausgerüstet und der Fahrstil den äußeren Bedingungen angepasst wird.
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