Wolfenbüttel. Das Polizeikommissariat Wolfenbüttel hat die Unfallstatistik für das vergangene Jahr veröffentlicht. Dabei stehen auch die sogenannten Risikogruppen wie Kinder, junge Fahrer, Fußgänger oder Radfahrer im Fokus. Besonders gefährdet sind Senioren und motorisierte Zweiradfahrer.
Senioren (ab 65 Jahre) wurden in 19 Fällen schwer verletzt. Im Vorjahr waren es zwölf. Leicht verletzt wurden 36 Personen (2016 = 50). Noch dramatischer: Von den insgesamt sechs Verkehrstoten stammen vier (2016 = 3) aus dieser Risikogruppe. Es handelte sich um eine Fußgängerin (87), einen Radfahrer (83), einen Autofahrer(74) und um den Patienten eines Rettungswagens (80).
Motorisierte Zweiradfahrer bereiten Sorge
Auch motorisierte Zweiradfahrer machen der Polizei weiterhin Sorgen. 72 (95) von ihnen waren an Unfällen beteiligt, davon 39 (50) Krafträder und Kraftroller (ab 125 ccm Hubraum). 48 (62) der Zweiradfahrer wurden verletzt, davon 18 (20) schwer.
In elf Fällen (15) wurde ihnen die Vorfahrt genommen, siebenmal (7) wurden sie durch abbiegende Kraftfahrzeuge übersehen, in sechs Fällen (3) beim Rückwärtsfahren. In den Fällen, in denen motorisierte Zweiradfahrer den Unfall verursachten, waren elf mal (15) überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit ursächlich. Es kommt noch mangelnde Beherrschung des Fahrzeuges in 13 Fällen (14) und das Unterschreiten des Sicherheitsabstandes in vier Fällen (11) hinzu.
Unfälle mit Kindern
Bei 40 Unfällen (2016 = 38) mit Kindern (0bis 14 Jahre) wurden 28 Kinder leicht (22) und 4 (4) schwer verletzt. Auf einem Fahrrad waren es sechs (6) leichtverletzte und ein (0) schwer verletztes Kind. Als Fußgänger wurden sechs (2) Kinder leicht und zwei (2) Kinder schwer verletzt. Als Mitfahrer imAuto wurden 10 (14) Kinder leicht verletzt.Fünf Schulwegunfälle (4 Mal Radfahrer, einmal Fußgänger) ereigneten sich 2017.
Diese Unfallzahlen seien laut Polizei in Relation zur Zahl der Mitglieder dieser Personengruppe, der Verkehrsmenge, der Verkehrsdichte und der von allen Teilnehmern am Straßenverkehr gefahrenen Kilometer, als sehr gering einzustufen. Überängstlichkeit (Stichwort „Elterntaxi“) auf der einen Seite und Nachlässigkeit der Erziehungsberechtigten (Stichworte „Anschnallpflicht“, „Verkehrssicherheit von Fahrrädern“) sowie das unzureichende Erklären des Verhaltens auf dem Schulweg, seien das eigentliche Problem.
Alkoholbeeinflussung bei jungen Fahrern nur noch geringe Bedeutung
Von den „Jungen Fahrern und Fahrerinnen im PKW“ wurden als Verursacher sieben schwer (2) und 39 (38) leicht verletzt. Die Unfallursache „Alkoholbeeinflussung“ spielte bei dieser Risikogruppe mit vier Fällen (11) nur noch eine geringe Bedeutung. In 41 Fällen (43) war die Geschwindigkeit der 18 bis 24-jährigen Autofahrern überhöht oder nicht den Straßen – oder Sichtverhältnissen angepasst.
Radfahrer waren in 105 Unfälle (105) verwickelt, dabei wurden 67 (78) von ihnen leicht und 10 (17) schwer verletzt. Ein Radfahrer (0) wurde getötet. In 23 (7) Fällen wurde Radfahrern die Vorfahrt genommen, in 15 (4) Fällen wurden sie bei Abbiegemanövern anderer Verkehrsteilnehmer geschädigt. In 15 (19) Fällen wurden Radfahrer Opfer ihres eigenen Fehlverhaltens durch Benutzung des Radweges entgegen der zulässigen Richtung beziehungsweisedurch unzulässiges Befahren des Gehweges. Insbesondere an Einmündungen und Ausfahrten kommt es hierdurch häufig zu Konflikten.
Weitere Hauptunfallursachen durch Radfahrer waren sechs (9) Vorfahrtsmissachtungen und in fünf Fällen (5) Fehler beim Einfahren in den fließenden Verkehr. Im Jahr 2017 kam es zu einem unerklärlichen Anstieg von Kollisionen mit geparkten Fahrzeugen (11 Fälle) sowie acht Stürzen ohne Fremdeinwirkung.
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