Wolfenbüttel. „Die Unternehmen in Wolfenbüttel atmen auf: Der deutsche Meisterbrief bleibt erhalten! Die EU will das deutsche Gütesiegel für qualifizierte Handwerker nicht abschaffen. Das ist eine gute Nachricht für die vielen Handwerksbetriebe in unserer Region“, sagt Holger Bormann, Vorsitzender der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU Wolfenbüttel (MIT).
Mit der Ankündigung, den Meisterbrief nicht in Frage zu stellen, reagiere die EU-Kommission auch auf Druck der MIT. Der CDU-Wirtschaftsflügel habe eine Abschaffung des Meisterbriefes immer wieder strikt abgelehnt. „Die duale Ausbildung in unseren Meisterbetrieben ist das Geheimnis unseres wirtschaftlichen Erfolgs. Die hohen Qualitätsstandards sorgen dafür, dass Jugendliche eine langfristige Perspektive erhalten. Das ist der Hauptgrund für die geringe Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland. Eine Abschaffung des Meisterbriefs wäre ein Desaster für die heimische Wirtschaft“, kommentiert Bormann. Die MIT setze sich intensiv dafür ein, dass das duale System von schulischer und betrieblicher Ausbildung erhalten bleibe und europaweit ausgebaut wird.
Die MIT Wolfenbüttel werde das weitere Vorgehen der Kommission nun intensiv beobachten. „Wir werden die nächsten Schritte der EU-Kommission genau im Auge behalten. Und wir Mittelständler werden uns wieder in den Weg stellen, sollte Brüssel einen erneuten Anlauf zur Abschaffung des Meisterbriefes unternehmen“, versichert Bormann.
Im Oktober 2013 habe die EU-Kommission angekündigt, alle reglementierten Berufe und ihren Zugang zu überprüfen. Als reglementiert gelten jene Berufe, für deren Ausübung der Staat bestimmte Abschlüsse oder Qualifikationen voraussetzt. Dazu zählen in Europa rund 740 Berufe, darunter Handwerksmeister, wie Elektrotechniker, Heizungsbauer, Chirurgiemechaniker, Augenoptiker und Informationstechniker. Durch die Prüfung der Zulassungsbeschränkungen sei auch der deutsche Meisterbrief in Gefahr geraten, denn zulassungspflichtig bedeute, dass jeder, der in diesen Gewerken einen Betrieb eröffnen und ausbilden wolle, einen Meisterbrief als Qualifikation vorweisen müsse.
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