Uranmüll rollt ungeschützt nach Frankreich: BBU fordert Exportverbot für Atommüll




Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) hat seine Forderung nach einem generellen Exportverbot für Atommüll bekräftigt. Anlass dieser Forderung ist der erneute Abtransport von Uranmüll aus der Urananreicherungsanlage (UAA) in Gronau nach Frankreich. Wie alle 4 Wochen startete am heutigen Montag (24. September) wieder kurz nach 12.00 Uhr Mittags ein Sonderzug mit 450 Tonnen Uranmüll in Form von abgereichertem Uranhexafluorid. Der Atommüll-Sonderzug fuhr erwartungsgemäß zunächst in Richtung Münster. Er fährt auf der weiteren Route ohne Polizeischutz durch das Rheinland nach Frankreich zum Atomkomplex in Pierrelatte. Hilfskräfte wie das THW oder örtliche Feuerwehren sind nicht über den gefährlichen Transport informiert. Weitere Informationen über die Gefahren der Urantransporte und der Uranverarbeitung unter www.urantransport.de und unter www.aku-gronau.de.

Gegen den Abtransport des Nuklearmaterials nach Frankreich haben Mitglieder verschiedener Anti-Atomkraft-Initiativen in der Mittagszeit vor der Urananreicherungsanlage in Gronau demonstriert. Udo Buchholz vom BBU-Vorstand zur Motivation der Proteste: "Wir wollen nicht, dass die Menschen an den Bahnstrecken und in Frankreich von dem Uranmüll bedroht werden. Wir wollen aber auch nicht, dass immer mehr Uranmüll in Gronau produziert wird. Darum fordern Umweltverbände wie der BBU und die Anti-Atomkraft-Initiativen die sofortige Stilllegung der Gronauer Atomfabrik."

Einen Videoclip über die heutige Abfahrt des Urantransports in Gronau finden Sie hier


Am kommenden Samstag, dem internationalen Uran-Aktionstag, richtet sich an verschiedenen Orten grundlegender Protest gegen die internationale Atomindustrie. Demonstrationen finden u. a. in Gronau und Almelo (NL) statt. In beiden Orten sind Urananreicherungsanlagen des Urenco-Konzerns im Betrieb. Die Aktionen beginnen in Gronau um 11.30 Uhr mit Musik und einer Menschenkette (Schulstraße, Innenstadt). Um 13.00 Uhr erfolgt die gemeinsame Fahrt in die Niederlande. Mehr Informationen zum internationalen Uranaktionstag unter www.bbu-online.de (unter “Vor Ort”).

Hintergrund: Der BBU ist der Dachverband zahlreicher Bürgerinitiativen, Umweltverbände und Einzelmitglieder. Er wurde 1972 gegründet und hat seinen Sitz in Bonn. Weitere Umweltgruppen, Aktionsbündnisse und engagierte Privatpersonen sind aufgerufen, dem BBU beizutreten um die themenübergreifende Vernetzung der Umweltschutzbewegung zu verstärken. Der BBU engagiert sich u. a. für menschen- und umweltfreundliche Verkehrskonzepte, für den sofortigen und weltweiten Atomausstieg, gegen die gefährliche CO2-Endlagerung und für umweltfreundliche Energiequellen.


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