Wolfenbüttel. Ganz nach dem Motto: "Wir sorgen für ihre Sicherheit im Straßenverkehr" spendet die Verkehrswacht auch in diesem Jahr für rund 1.050 Grund- und Förderschüler der Stadt und des Landkreises wichtige Unterlagen, die den Schülern dabei helfen sollen, sich auf die anstehende Fahrradprüfung am Ende der vierten Klasse vorzubereiten. Die ersten 110 Hefte gingen am heutigen Freitagvormittag an die Grundschüler der Grundschule am Geitelplatz.
Während die angehenden Fahrradfahrer eine theoretische Schulung während des Sachunterrichtes erhalten, ist die Verkehrswacht in Kooperation mit der Polizei für den praktischen Teil zuständig. Um den heiß begehrten Fahrradpass in den Händen halten zu können, müssen die Schüler nicht nur einen Fahrradparcours absolvieren, sondern auch einen Prüfungsbogen, ähnlich wie beim Fahrschulunterricht, ausfüllen. Damit sich die Kinder entsprechend vorbereiten können, stellt die Verkehrswacht seit 2014 die notwendigen Unterlagen, bestehend aus Arbeitsheften und Testbögen, bereit und kommt für die Kosten von insgesamt 3.500 Euro auf. "Um gute Verkehrswacht leisten zu können, braucht man Geld", betont der Vorsitzende Wolfgang Gürtler. Da die Zahl der Sponsoren rückläufig und eine Finanzierung der Projekte allein von den Mitgliedsbeiträgen kaum möglich sei, sucht die Verkehrswacht auch nach Sponsoren. Dennoch initiiere die Verkehrswacht solche Projekte gern. "Diese Aktion zeigt seine Wirkung", betont Horst Bittner von der Verkehrswacht. 2015 habe es lediglich vier Unfälle mit fahrradfahrenden Kindern gegeben, sagte er. Die Schule, die Verkehrswacht, die Polizei und auch die Eltern müssen weiter dran bleiben.
Arbeitshefte und Testbögen
Die Unterlagen sind explizit für Dritt- und Viertklässler gedacht. Um mit dem Rad am Straßenverkehr teilzunehmen, müssen nämlich gewisse Fähigkeiten, wie Motorik, Wahrnehmung und Reaktionsfähigkeit, gegeben sein. Zudem müssen die Kinder in der Lage sein, so Wolfgang Gürtler, die Spur zu halten und mit einer Hand fahren zu können. Diese Fähigkeiten seien erst mit etwa acht Jahren ausreichend ausgeprägt, so der Vorsitzende. Die Arbeitshefte sind anschaulich, praxisnah und kompakt gestaltet. Hier werden nützliche Tipps rund um Fahrrad und Verkehr gegeben und Fragen beantwortet, wie "Ist Fahrradfahren gesund?", "Wie muss ein Fahrrad ausgestattet sein?" oder "Wie trage ich meinen Helm richtig?" Zudem werden das Verhalten und die Gefahren im Straßenverkehr erläutert und wichtige Schilder und Zeichen erklärt. Mit Hilfe eines Testprüfungsbogen können die Kinder zudem ihr bisheriges Wissen auf die Probe stellen.
Nach dem Pass ist vor dem Pass
Etwa vier Wochen vor Beendigung der vierten Klasse findet dann die praktische Prüfung statt, die von der Polizei oder, im Falle der Grundschule am Geitelplatz, von Wolfgang Berliner abgenommen wird. Hier wird nicht nur der Parcours bewertet, sondern auch geprüft, ob das Fahrrad verkehrssicher ausgestattet ist. Dies übernimmt die Polizistin Simone Hartmann. Wird der Parcours gemeistert, wartet als Belohnung der Fahrradpass. Mit der bestandenen Prüfung sei der Lernprozess jedoch noch nicht abgeschlossen, warnt Wolfgang Gürtler. Wenn es neue Wege zu beschreiten gilt, wie etwa der neue Schulweg, dann seien die Eltern in der Pflicht, mit den Kindern die neuen Wege abzufahren. Der Appell der Verkehrswacht lautet folglich: "Die Kinder sollen auf jeden Fall nochmal üben!"
Die Schulleiterin Elke Neumann und die zuständige Lehrerin für die Fahrradprüfung, Kathrin Vorländer, bedanken sich bei der Verkehrswacht für die großzügige Spende. "Die Verkehrswacht ist ein verlässlicher Partner. Er bietet alle Unterlagen, die wir brauchen", so die Schulleiterin.
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