Volksbank: Weniger SB-Stellen, dafür Erhalt der Beratung

von Thorsten Raedlein




Wolfenbüttel. "Glauben Sie nicht, dass uns dieser Schritt leicht fällt", betont Ernst Gruber, Vorstandssprecher der Volksbank Wolfenbüttel-Salzgitter. Eben hat er in einem Pressegespräch die Schließung der SB-Filialen in Destedt, Fümmelse und Salzdahlum bekannt gegeben. An fünf weiteren SB-Standorten (Schulwall, Am Rodeland, Schweigerstraße, Neuer Weg und Volkmarode) werden zudem die Kontoauszugsdrucker abgebaut. Hier bleibt die Möglichkeit, Bargeld "zu ziehen", jedoch erhalten.

Am Ende habe quasi der "Blick auf das eigene Konto" entschieden, dass die Volksbank ihr engmaschiges Automatennetz etwas weiter macht. "Die Geldautomaten verursachen pro Gerät  zwischen 10.000 und 15.000 Euro Verlust im Jahr", sagt Gruber. Geld, dass am Ende entweder die Kunden bezahlen müssten oder an anderer Stelle eingespart werden müsste. Und das wolle die Volksbank nicht. "Wir möchten nicht am falschen Ende sparen", sagt Gruber. Und das wäre in seinen Augen am Personal. Daher blieben die 15 vorhandenen Geschäftsstellen – auch mittelfristig – erhalten. Ebenso die nun noch neun SB-Stellen.  "Wir setzen als Flächenbank auch weiterhin auf eine kompetente und umfassende Beratung vor Ort", so der Vorstandssprecher.

Schuld an der Schließung der drei SB-Standorte zum 15. Dezember habe auch die Politik. Rund drei Jahre sei es her, dass die Neuregelung über Fremdabhebegebühren mit der Girocard (vormals EC-Karte) in Kraft trat. Damals wurden die erlaubten Gebühren, die der Fremdbank für das Geldabheben am Automaten berechnet wurden, vom Gesetzgeber gesenkt. "Die verlangte Gebühr hatte aber ihre Berechtigung", betont Gruber. Insbesondere Direktbanken ohne eigenes Automatennetz profitierten von der hohen Versorgungsdichte der Volksbanken. "Das sind nicht unerhebliche Kosten, die uns entstehen", sagt der Vorstand. Kosten für Wartung und Befüllung der Geräte, Unterhalt und Miete der Räume sowie die regelmäßige technische Aufrüstung der Geräte – da komme einiges zusammen. Erst jetzt sei es wieder nötig, die Soft- und Hardware der Geräte anzupassen, damit die neuen 10-Euro-Scheine problemlos über die Automaten laufen können.

"Wir wollen jetzt auch nicht unsere eigenen Kunden mit einer Gebühr belasten, um an den drei Standorten kostendeckend arbeiten zu können. Denn gerade dort würden immer weniger eigene Kunden Bargeld besorgen, die Anzahl der Fremdabbucher aber steigen. Viele Volksbank-Kunden seien schon länger auf die Geldautomaten-Standorte in Cremlingen, an der Salzdahlumer Straße im Edeka-Markt oder Am Rehmanger ausgewichen. "Die Leute besorgen sich das Geld dort, wo sie es auch ausgeben können", folgert Gruber, "wir reagieren damit auf die Veränderungen der letzten Jahre und stellen uns so auf, dass wir auch in Zukunft den Erwartungen unserer Kunden gerecht werden können."


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