WAAG fragt: Warum werden die Asse-Akten in Goslar aufgearbeitet?




Wolfenbüttel. Die Wolfenbütteler AtomAusstiegsGruppe (WAAG) hat der Niedersächsischen Staatskanzlei und dem Landesumweltminister mitgeteilt, dass sie mit Empörung und völligem Unverständnis zur Kenntnis nehmen musste, dass die 3000 Aktenordner aus dem Asse-Untersuchungsausschuss nicht im Landkreis Wolfenbüttel, sondern in Goslar wissenschaftlich aufgearbeitet werden sollen. Eine entsprechende Pressemitteilung erreichte nun unsere Redaktion.

In Goslar sei jetzt ein neues Institut mit acht bis zehn neuen Arbeitsplätzen eröffnet worden. Der Bund habe- wie vom Landtag erbeten - 7,2 Millionen Euro für die wissenschaftliche Auswertung bereitgestellt. Das Geld fließe jetzt nach Goslar. Damit werde die Chance vertan, in der von der Asse II-Problematik betroffenen Region neue qualifizierte Arbeitsplätze zu schaffen, die dem Image gut tun und den hiesigen Wissensstandort aufwerten würde, meint die WAAG. Dass in Goslar das Bergamt sitze, das auch an der Einlagerung des Mülls in Asse II beteiligt gewesen sei, könne doch nicht ernsthaft ausschlaggebend für den Standort Goslar gewesen sein. Noch unverständlicher sei die Entscheidung angesichts der Tatsache, dass das Landesarchiv mit all seinen Erfahrungen auf dem Gebiet der Archivierung und wissenschaftliche Auswertung in Wolfenbüttel ansässig sei.

„Schämen sich die Verantwortlichen gar nicht, uns die Aufklärung und die wissenschaftliche Arbeit zu nehmen, nach dem Motto: Die haben ja schon den Müll, was brauchen sie noch die Akten für die Aufklärung“, steht deshalb im Schreiben an die Staatskanzlei, das auf der Internetseite waagwf.wordpress.com nachzulesen ist.  In diesem Schreiben wurde außerdem gefragt, wer über den Standort des Instituts entschieden hat und welche Gründe gegen einen Standort im Landkreis Wolfenbüttel sprachen.

Die Akten seien Teil der Geschichte des Landkreises, deshalb sollte die Bevölkerung hier die Möglichkeit haben, sich vor Ort über den Stand der Auswertungen zu informieren und Akteneinsicht zu nehmen, ohne dass sie den Weg nach Goslar auf sich nehmen müsse. Das gelte vor allem auch für Schüler des Landkreises. Die WAAG fordert, die Entscheidung zu revidieren und das Institut in Absprache mit den regionalen Vertretern des Landkreises Wolfenbüttel und der Gemeinden um die Asse in den Landkreis zu verlegen.


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