Wolfenbüttel. Am kommenden Mittwoch, den 12. Februar 2025, wird es auch in Wolfenbüttel zu Einschränkungen im öffentlichen Dienst kommen. Grund ist der von der Gewerkschaft Verdi ausgerufene Warnstreik, der zahlreiche Einrichtungen und Dienstleistungen betreffen wird. Bürger müssen sich auf längere Wartezeiten und geschlossene Einrichtungen einstellen.
Die Stadtverwaltung Wolfenbüttel teilte mit, dass es insbesondere im Bereich der Bürgerdienste zu längeren Wartezeiten kommen kann. Wer dringend Behördengänge zu erledigen hat, sollte daher möglichst auf einen anderen Tag ausweichen oder mit Verzögerungen rechnen.
Ein besonders sensibles Thema ist der Betrieb der Kindertagesstätten. Laut Stadtverwaltung kann es zu vollständigen oder teilweisen Schließungen einzelner Gruppen kommen. Eltern wird geraten, sich direkt bei den Leitungen ihrer jeweiligen KiTa über die genaue Lage zu informieren. Ob ein Notdienst für berufstätige Eltern angeboten wird, hängt von der Verfügbarkeit des anwesenden Personals ab.
Hintergrund des Streiks
Der Warnstreik in Wolfenbüttel ist Teil einer größeren Protestaktion, die unter anderem auch Braunschweig und weitere Städte betrifft. In Braunschweig werden Busse und Straßenbahnen komplett stillstehen, außerdem sind auch die Stadtverwaltung, das Klinikum, die Agentur für Arbeit sowie weitere Einrichtungen betroffen.
Verdi fordert für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes eine Gehaltserhöhung von 8 Prozent, mindestens jedoch 350 Euro mehr pro Monat. Zusätzlich verlangt die Gewerkschaft drei zusätzliche freie Tage sowie ein Zeitkonto zur flexibleren Gestaltung der Arbeitszeit. Laut Verdi-Geschäftsführer Sebastian Wertmüller sei es notwendig, den öffentlichen Dienst attraktiver zu machen, um dem zunehmenden Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Auch die hohe Inflation sei ein Grund für die Gehaltsforderungen, da Arbeitnehmer durch steigende Preise finanziell unter Druck geraten.
Streikaktionen in Braunschweig
Während sich der Streik in Wolfenbüttel vor allem auf die Verwaltung und Kitas beschränkt, wird in Braunschweig ein größerer Protest erwartet. Dort werden Beschäftigte in einem sogenannten „Sternmarsch“ in die Innenstadt ziehen. Drei Demozüge starten um 9:15 Uhr an verschiedenen Punkten der Stadt und treffen sich zur zentralen Kundgebung um 10 Uhr auf dem Schlossplatz. Besonders bemerkenswert ist, dass sich dort auch politische Vertreter der demokratischen Parteien den Fragen der Streikenden stellen wollen.
Auswirkungen für die Bevölkerung
Die Bürger in Wolfenbüttel müssen sich auf Einschränkungen einstellen, jedoch ist das genaue Ausmaß des Streiks vor Ort noch unklar. Besonders Eltern kleiner Kinder sollten rechtzeitig klären, ob und in welchem Umfang die Betreuung ihrer Kinder gesichert ist. Auch wer am Mittwoch einen Behördengang plant, sollte sich auf mögliche Verzögerungen oder Einschränkungen vorbereiten.
Die Streikenden hoffen, mit ihren Maßnahmen den Druck auf die Arbeitgeberseite zu erhöhen und eine schnelle Einigung in den Tarifverhandlungen zu erreichen.