Was wurde aus dem Faulen Graben?

von Robert Braumann


Knut Foraita und Matthias Tramp schauen zu, wie die Enzyme in den "Faulen Graben" gegeben werden (von links), Foto: Robert Braumann
Knut Foraita und Matthias Tramp schauen zu, wie die Enzyme in den "Faulen Graben" gegeben werden (von links), Foto: Robert Braumann | Foto: Robert Braumann

Wolfenbüttel. Ein strenger Duft, der ein wenig an Zwiebeln und Knoblauch erinnert, wabert im Sommer aus dem Graben zwischen dem Stadtbad Okeraue und dem Wasserturm. Eine Sanierung sollte helfen - die Stadtwerke ziehen eine positive Bilanz.


Ursache für den Geruch ist eine übermäßige organische Belastung des Grabens. Teilweise gibt es mehr als 80 Zentimeter tiefe Ablagerungen von Blättern und Schlamm. Das führt zu sauerstoffarmen und übelriechenden biologischen Faulprozessen. Dazu führt der „Faule Graben“ nur bei Hochwasser nennenswerte Wassermengen und es gibt kein deutliches Fließverhalten. Durch die Zugabe bestimmter Bakterienkulturen und Lufteintrag mit Propeller-Anlagen, wurde deshalb in diesem Jahr die organische Umsetzung der Stoffe im Graben gefördert. Die Kosten für die Maßnahme liegen bei rund 10.000 Euro.

Geruch fast beseitigt


Matthias Tramp, Geschäftsführer Stadtbetriebe Wolfenbüttel, sagte: "Die am 26. Mai begonnene Sanierungsmaßnahme des „Faulen Graben“ wurde am 1. September erfolgreich abgeschlossen [...]. Der primär betroffene Grabenabschnitt wurde im Bereich der Fußgängerbrücke Stadtgraben-Stadtbad und der östlichen Brücke am Wasserturm mit einer Folienabdichtung und einer Sandsackbarriere versehen und mit Frischwasser aufgefüllt. Vier elektrische Oberflächenbelüfter sorgten für dauerhaften Sauerstoffeintrag. Durch Zugabe einer speziellen Enzymmischung und biologischer Aktivatoren wurden die natürlichen biologischen Abbauprozesse unterstützt und beschleunigt. Mit Hilfe begleitender Messungen wurde der Erfolg der Maßnahme kontrolliert und die Zugaben gesteuert. Die durch anaerobe Faulung bis tief in der Grabensohle entstandenen Abbauprodukte konnten soweit ausgetrieben und abgebaut werden, dass ein Auftreten des üblen zwiebelartigen Geruchs nahezu vollständig beendet werden konnte."

Keine endgültige Lösung



Der „Faule Graben“ bleibe jedoch ein mittelfristig anzugehendes Thema, da die übrigen Abschnitte ebenso zunehmend mit organischem Material belastet seien. Hier arbeite die Stadt Wolfenbüttel bereits an einem Konzept, das den Stadtgraben, in einer zweiten Stufe auch den „Faulen Graben“ umfasst, berichtet Tramp.


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