Wolfenbüttel. Bereits gestern, am Dienstag, begann Bürgermeister Thomas Pink seine Weihnachtsrunde durch die Stadt (WolfenbüttelHeute.de berichtete), um all denen für ihren Einsatz zu Weihnachten zu danken, die in öffentlichen Einrichtungen, Betrieben und Behörden arbeiten müssen. Dies hat in Wolfenbüttel eine lange Tradition, schon Pinks Vorgänger im Amt hielten es so. Als der Bürgermeister seine Runde am heiligen Vormittag, fortsetzte war die Freude bei all den mit Kaffee und Keksen Beschenkten groß. "Wir haben uns, sicherlich zur Freude der Grünen, für fair gehandelten Kaffee entschieden", erklärte er süffisant.
Warum der Bürgermeister sich die Zeit für die Weihnachtsrunde nimmt, erklärt er hier:
[audio m4a="http://wolfenbuettelheute.de/wordpress/wp-content/uploads/2014/12/Neue-Aufnahme-1.m4a"][/audio]
Weihnachten im Knast: Dart-Turnier
JVA-Leiter Dieter Münzebrock, Andreas Dielefeld, Thomas Pink und Michael Bode. Fotos: Marc Angerstein Foto: Marc Angerstein
Pinks erste Station war die Sozialtherapeutische Station der Justizvollzugsanstalt Wolfenbüttel (JVA). Sie ist eine von nur zweien in ganz Niedersachsen auf dieser Sicherheitsstufe und wurde vor vier Jahren eingerichtet. Dort sind therapierwillige Straftäter untergebracht, die wegen schwerer Körperverletzung, Totschlags, Missbrauchs oder Vergewaltigung einsitzen, aber als therapierbar gelten. Besonders geschultes Personal versucht, diese "Klienten" wieder an ein normales Leben - in Freiheit - heranzuführen. Thomas Pink zeigte sich sehr interessiert und stellte viele Fragen. So wurde deutlich, dass die Inhaftierten lernen sollen, mit ihren Aggressionen umzugehen und sie zu kanalisieren. Interessant ist, dass entlassene Straftäter in diesem Therapiebereich sich selbst wieder in das Gefängnis einweisen können, wenn sie das Gefühl haben Hilfe zu brauchen oder erneut auf die schiefe Bahn zu geraten. "Wir halten dafür immer einen Haftplatz frei", erläutert der Justizbeamte Michael Bode. Die Gefangenen, die einer Therapie zustimmen, wollen auch an sich etwas verändern, ist vorherrschende Meinung in der Station.
Der Bürgermeister bringt der Polizei Kaffee und Gebäck. Polizei-Oberkommissar Guido Gernoth dankte ihm im Namen aller diensthabenden Beamten. Foto: Marc Angerstein
Am Heiligen Abend werden etwa 20 Prozent aller Gefängnis-Insassen an einem Gottesdienst teilnehmen, andere kochen sich etwas, backen noch Kekse oder nehmen an einem von Gefangenen selbst organisierten Dart-Turnier teil.
Polizei rechnet mit ruhigen Weihnachten
Der Bürgermeister überrascht den diensthabenden Schaltwärter Thomas Kutz bei den Stadtwerken. Foto: Marc Angerstein
Polizei-Oberkommissar Guido Gernoth dankte dem Bürgermeister stellvertretend für alle eingesetzten Kollegen des Wolfenbütteler Kommissariats an der Lindener Straße für die "Bunte Tüte", die den Dienst etwas weihnachtlicher machen soll. Trotz der Feiertage arbeitet die Polizei in normaler Dienststärke. Bei der Wetterlage rechnet die Polizei nicht mit hohem Einsatzaufkommen wegen Verkehrsunfällen. Dafür steigt aber erfahrungsgemäß die Qoute der Einsätze wegen "Familienstreitigkeiten" leicht an. "Zu Silvester ist polizeilich deutlich mehr zu tun. Ich hoffe, dass wir geruhsame Weihnachten haben werden", so der Beamte. Er sei dankbar, dass Kollegen ohne Kinder oder familiäre Bindung sich freiwillig in den Dienstplan eintragen würden, sagte er. So sei jetzt niemand im Dienst, der das nicht wolle und deren Gedanken vielleicht zu Hause wären.
Der Schaltwärter ist Weihnachten ganz allein
Die Parkhäuser unserer Stadt und die reibungslose Belieferung der Bürger mit Strom, Wasser und Gas überwacht Thomas Kutz. Er ist der diensthabende Schaltwärter der Stadtwerke Wolfenbüttel, den Bürgermeister Thomas Pink überraschte. Als Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke ist es Pink auch immer ganz wichtig, diese Person nicht zu vergessen: "Der sitzt da ganz allein und überwacht alle Anlagen." Es gab keine besonderen Vorkommnisse, und so können Kutz und seine ihn ablösenden Kollegen sich jeweils allein an den Keksen und den Kaffee aus dem Rathaus erfreuen.
Weihnachten ab Sonnenuntergang
Kerstin Scheithauer und Ralf Harmel von der Pflegedirektion, Klinik-Geschäftsführer Axel Burghardt und Bürgermeister Thomas Pink machen sich mit einem Wagen voller bunter Teller auf den Weg durchs Krankenhaus. Foto: Marc Angerstein
Zwei Rettungsflüge lagen bereits hinter der Besatzung von Christoph 30 als Pink sie besuchte. "Das ist für uns ein ganz normaler Arbeitstag", erklärt Pilot Holger Fidelius. Zusammen mit Notarzt Felix Homrighausen und Rettungsassistent Enno Richter endet ihre Dienstzeit bei Sonnununtergang, also um 16.06 Uhr. Ab diesem Zeitpunkt darf der Rettungshubschrauber nicht mehr starten.
Nebenan im städtischen Klinikum gab es traditionell Würstchen mit Kartoffelsalat. Gänsebraten gibt es erst am ersten Weihnachtsfeiertag (WolfenbüttelHeute.de berichtete). Die Küchen-Crew macht Feierabend, wenn das Abendessen vorbereitet ist: Also gegen 15 Uhr. Bürgermeister Thomas Pink begann am Mittag seine Runde durch das Krankenhaus um alle Stationen zu besuchen und überall Weihnachtsgrüße zu hinterlassen. Weihnachtsgrüße und bunte Teller...
mehr News aus Wolfenbüttel