Welt-Rotkreuztag im Zeichen der Flüchtlingshilfe

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| Foto: Anke Donner)



Wolfenbüttel. Die Flüchtlingshilfe ist derzeit beim DRK-Kreisverband Wolfenbütteleins der wichtigsten Themen. Am Welt-Rotkreuztag wies der Kreisverband darauf hin, wie Flüchtlinge vom Suchdienst profitieren können, der in diesen Tagen sein 70-jähriges Bestehen feiert.



Der Wolfenbütteler Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) spricht zum Welt-Rotkreuz-Tag am 8. Mai zwei miteinander verflochtene Themen an: das 70-jährige Bestehen des weltweiten Suchdienstes und die aktuellen Aktivitäten im Landkreis Wolfenbüttel zur Hilfe für Flüchtlinge.

Der Suchdienst ist direkt nach dem zweiten Weltkrieg entstanden. Ziel war es damals, in den Nachkriegswirren, Familien bei der Suche nach ihren Angehörigen zu unterstützen. Dafür gibt es in Wolfenbüttel noch heute das Kreisauskunftsbüro. Dort sind derzeit zehn Ehrenamtliche beschäftigt, die Anfragen aufnehmen und dann an die bundesweit tätigen Büros des DRK weitergeben. Etwa drei Anfragen gehen in Wolfenbüttel pro Jahr ein. Dabei geht es noch immer um Angehörige, die seit Ende des Weltkrieges vermisst werden. „Manchmal wollen die Menschen wissen, wo sich das Grab der Großeltern befindet‟, erklärt Horst Kiehne, Vorsitzender des Kreis-Präsidiums.

„Der Suchdienst gewinnt jetzt wieder an Aktualität, weil er auch den vielen Flüchtlingen, die derzeit zu uns kommen, auf der Suche nach Angehörigen weiterhelfen kann‟, sagt Fridbert Schwartz vom DRK-Kreispräsidium. Grundsätzlich steht das Angebot des Suchdienstes jedem kostenlos zu, der Angehörige vermisst - aufgrund eines Krieges, eines Großschadenfalls oder aus einem anderen Grund.

Die Flüchtlingshilfe hört selbstverständlich nicht bei der Suche nach Angehörigen auf. Der Wolfenbütteler Rotkreuzverband ist mit seinen Ortsvereinen derzeit äußerst aktiv, Hilfen bereitzustellen und Projekte zu entwickeln, die den Flüchtlingen die Ankunft in Wolfenbüttel erleichtern. Diese Aktivitäten koordiniert Frederica Eichler. Sie bekleidet seit etwa fünf Wochen die Koordiantionstelle und ist ständig im Gespräch mit Gemeindeverwaltungen, Ortsvereinen, Ehrenamtlichen und den Flüchtlingen. „Wir haben jetzt die ersten zwei Kooperationsverträge mit den Samtgemeinden Schladen-Werla und Baddeckenstedt unterzeichnet. Die nächsten werden bald folgen‟, so Eichler. Dabei geht es insbesondere darum, Doppel- oder Dreifach-Strukturen zu vermeiden.

„In den Ortsvereinen erleben wir viel Engagement, das sich auch in kleineren Projekten zeigt‟, sagt die Koordinatorin. Da werden beispielsweise Patenschaften für Flüchtlinge übernommen. Das erste Großprojekt, das schon vollständig Fahrt aufgenommen hat, besteht aus Sprachkursen plus Ausbildung von ehrenamtlichen Lernbegleitern. „Die Sprachförderung steht an oberster Stelle‟, betont Kiehne. Zwei Kurse sind bereits angelaufen: in Remlingen und in Schladen. Bis zum Ende des Sommers sollen im Landkreis 15 solche Kurse angelaufen sein.

Außerdem plant Eichler beispielsweise Gemeinschaftsgärten – etwa in Schladen oder Börßum, wo dem Roten Kreuz bereits Flächen angeboten worden sind. Dazu soll es eine Schulung für Helfer geben, wie sie am Besten den Zugang zu traumatisierten Menschen herstellen können. Viele Projekte können kurzfristig vom DRK umgesetzt werden, wenn Bedarf da ist. „Fahrdienste von Schladen zur Kleiderkammer am Exer‟, nennt Kiehne da als Beispiel. Überhaupt konzentirere sich das Rote Kreuz in Wolfenbüttel derzeit auf die Fläche. „Mit unseren 27 Ortsvereinen sind wir da stark aufgestellt. Die können vor Ort tätig werden‟, so Kiehne.


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