Wolfenbüttel. Das Polizeikommissariat Wolfenbüttel hat die Unfallstatistik für das vergangene Jahr veröffentlicht. Für manche vielleicht überraschend: Bei den Hauptunfallursachen liegt nicht etwa Alkohol am Steuer oder überhöhte Geschwindigkeit vorn, sondern Unfälle beim Wenden oder Rückwärtsfahren.
Die Zahl der Unfälle unter Alkoholeinfluss sei mit 29 (2016 = 42) auf den tiefsten Wert seit mindestens 15 Jahren gesunken. Dagegen wurden 99 Fahrzeugführer bei Kontrollen alkoholisiert im Straßenverkehr angetroffen. Im Vorjahr waren es nur 64. 22 Personen wurden beim Fahren unter Drogeneinfluss erwischt, 2016 waren es 6. Es gab einen Unfall, bei dem Drogenkonsum nachgewiesen wurde (2016 = 2).
Die häufigsten Unfallursachen
268 (288) Verkehrsteilnehmer verursachten einen Unfall beim Wenden oder Rückwärtsfahren. In 193 (221) Fällen wurde die Vorfahrt missachtet. Vor 191 (182) Unfällen wurde der Sicherheitsabstand nicht eingehalten. Die Fälle, in denen Unfallbeteiligten die Ursache „überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit“ nachgewiesen werden konnte, sanken leicht von 129 auf 126. Das Einfahren in den fließenden Verkehr beherrschten 94 (88) Fahrzeugführer nicht ausreichend. In 89 (101) Fällen wurden Fehler beim Abbiegen gemacht. Die Zahl der Unfälle beim Überholen oder Fahrspurwechsel stieg von 58 auf 68.
Neun Fußgänger (2016 = 19) verursachten durch falsches Verhalten einen Unfall. In 18 (15) Fällenhätten sich andere Verkehrsteilnehmer dieser Risikogruppe gegenüber falsch verhalten.
Zahl der Wildunfälle zurückgegangen
Bei jedem zweiten der Polizei gemeldeten Unfall (54Prozent) außerhalb geschlossener Ortschaften handelt es sich um einen Zusammenstoß mit Wildtieren. Die Zahl der Wildunfällesei von 515 im Jahr 2016 auf 465 im vergangenen Jahr gesunken. Diessei der tiefste Stand nach 412 Unfällen im Jahr 2011. Möglicherweise habe die vom Kreistag für 2017 beschlossene Verkürzung der Schonzeit von Rehwild für diesen auffälligen Rückgang gesorgt.
Von der Unfallursache „sonstiger Fehler der Fahrzeugführer“sei ein erheblicher Teil der Unfälle auf Ablenkung der Verkehrsteilnehmer (zum Beispiel Handynutzung) zurück zu führen. Daher werde dieses Thema in diesem Jahr ein Schwerpunkt der polizeilichen Präventionsarbeit sowie der Verkehrsüberwachung sein.
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