Wer hat Angst vorm bösen Wolf: Vortrag in Kissenbrück

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| Foto: Anke Donner)



Kissenbrück. Der SPD-Landtagsabgeordnete Marcus Bosse hatte zu einer Informationsveranstaltung in das DGH geladen. Thema des Abends war der Wolf, der sich augenscheinlich auch in Niedersachsens Wäldern ausbreitet. Referent des Abends war Frank Faß, Leiter des Wolfcenter Dörverden.

Rund 100 Interessierte Besucher wurden von Marcus Bosse begrüßt. "Ich bin überzeugt, dass sich der Wolf auch in Niedersachsen ausbreiten wird und dann auch bleibt. Und wir wissen auch, dass der Wolf auch ein Mythos ist. Deshalb ist es wichtig, darüber aufzuklären und einen transparenten Umgang zu zeigen", so Bosse zu Beginn der Veranstaltung.

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Frank Vaß gab Informationen zu Wölfen in Deutschland und Niedersachsen. Foto: Anke Donner)



Frank Faß hielt seinen Vortrag über die frei lebenden Wölfe in Europa und Niedersachsen. Dabei ging er explizit auf die Verbreitung in Deutschland und auf die Rudelbildung ein. Voß erklärte zudem, wie sich Menschen gegenüber den Raubtieren verhalten sollten, wie es um die Jagd auf die Tiere bestellt ist und wie sich Rudel zusammensetzen.

30 Rudel in Deutschland


Faß erörterte anhand einer Übersichtskarte, dass aktuell 30 Rudel in Deutschland registriert sind. Dabei besteht ein Rudel immer aus zwei erwachsenen Tieren, die in einem Territorium von rund 200 bis 300 Quadratmetren leben. Dabei sei anzumerken, dass sich die Rudelbildung auf die Gebiete nahe der polnischen Grenze konzentrieren. Denn vor allem aus den Ost-Europäischen Ländern siedeln die Tiere nach Deutschland über. Dabei, so Faß, legen sie Strecken von mehr als 1.000 Kilometer zurück. Die weiteste nachweisbare Strecke eines Wolfes betrug 1.500 Kilometer. Dessen Strecke konnte mittels eines Peilsenders verfolgt werden.

Zieht man einen Radius um Deutschland von 1.500 Kilometern, so ist es nicht ungewöhnlich, dass sich vereinzelte Wölfe aus Polen und Italien auch in unserer Region ansiedeln und sich ihr Territorium aufbauen. Dies sei aber derzeit eher die Ausnahme, könnte sich aber durchaus entwickeln.

Der Wolf unterliegt seit den 1970er-Jahren dem höchstmöglichen Schutz und darf in EU-Ländern nicht bejagt werden.


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