Werbung für die Tafel: DRK-Helfer sprechen Bedürftige an

Diese sogenannten Kümmerer können auch die Essenspenden stellvertretend für die bedürftigen Personen oder Familien von der Tafel abholen.

Sie entluden am Exer die jüngste Spendenlieferung für die Wolfenbütteler Tafel (von links): Fahrer Marco Heinze vom Einsatzzug des DRK, Sicherheitsbeauftragter Rainer Elsner und Uwe Rump-Kahl, Geschäftsführer der DRK-inkluzivo gGmbH.
Sie entluden am Exer die jüngste Spendenlieferung für die Wolfenbütteler Tafel (von links): Fahrer Marco Heinze vom Einsatzzug des DRK, Sicherheitsbeauftragter Rainer Elsner und Uwe Rump-Kahl, Geschäftsführer der DRK-inkluzivo gGmbH. | Foto: DRK

Wolfenbüttel. Die DRK-Tafeln in Wolfenbüttel und Schladen befinden sich auf dem Weg zur Normalität – und rufen dennoch zur Mithilfe auf. „Wir glauben ganz sicher, dass sich der Unterstützungsbedarf in der Corona-Krise gesteigert hat“, sagt Geschäftsführer Uwe Rump-Kahl. Allerdings gehe das Rote Kreuz von einer großen Dunkelziffer und anhaltenden Hemmungen aus, die Tafel zu nutzen. Sogenannte "Kümmerer" sollen sozialbenachteiligte Personen und Familien ansprechen und für die Dienste der Tafel werben. Dies berichtet der DRK-Ortsverband Wolfenbüttel.


Erste Aufrufe hatten gleich 40 neue ehrenamtliche Helfer und eine ganze Reihe von Kümmerern gebracht, gerade aus den Ortschaften des Landkreises. Diese Kümmerer sollen vor Ort Familien und Einzelpersonen ansprechen, von denen sie wissen, dass sie in Not geraten sind. „Gleichzeitig können die Kümmerer zur Tafel kommen und für diese Menschen die Abholung der Lebensmittel übernehmen, wenn sie selbst nicht können oder nicht wollen“, erklärt Aline Gauder vom DRK.

Durch die neuen Helfer lief auch das Angebot der Tafel gut an, Lebensmittel mit dem Lastenfahrrad (in Wolfenbüttel) oder mit dem Auto (landkreisweit) zu den Kunden zu bringen. „Die Gründe für eine Verhinderung, selbst zur Tafel zu kommen, sind natürlich vielfältig“, weiß Uwe Rump-Kahl. Und er zählt auf: „Krankheit, Alter, fehlendes Fahrzeug, fehlendes Geld.“

Auch Scheu gehöre im Grunde dazu, obwohl die Tafel Wolfenbüttel dieses Problem gelöst hat: „Durch die Terminvergabe entstehen an unseren Ausgabestellen keine Schlangen. Niemand steht also auf einem Präsentierteller oder muss sich in der Öffentlichkeit stigmatisiert fühlen.“ Während der strengen Corona-Auflagen durfte zwar nur ein Abholer in die Tafelläden eingelassen werden, andere warteten draußen. Doch auch das ist nun vorbei. „Wir haben die Aufgabe wieder nach innen verlegt, sodass niemand draußen stehen muss“, sagt Aline Gauder. Allerdings ist in Eberts Hof (Großer Zimmerhof 29) eine gleichzeitige Öffnung von Tafel und Second-HandShop noch nicht möglich. „Wir rechnen damit erst Anfang Juni.“

Dank gilt den Spendern


Einen großen Dank sprechen beide Tafel-Mitarbeiter den bisherigen Spendern aus, von denen viele dem Roten Kreuz trotz der Krise treu geblieben sind. „Vor allem Bäckerei Richter möchten wir für ihre pragmatischen Lösungen danken“, sagt Uwe Rump-Kahl. Die Altstadt-Bäckerei spendete erst kürzlich eine Palette Nudeln. „Und weil wir wegen der Corona-Einschränkungen nicht bei Richters auf den Hof fahren durften, lieferte er uns seine tägliche Backwaren-Spenden kurzerhand mit eigenen Fahrzeugen an“, berichtet der Geschäftsführer. „Und noch besser: Er will jetzt diesen ungewöhnlichen Service beibehalten.“

Wer in seinem Bekanntenkreis Personen kennt, die vom Angebot der Tafel profitieren würden, die sich aber vor dem Anruf scheuen, kann sich nach Rücksprache mit diesen Leuten auch selbst bei der Tafel des DRK melden unter: 05331/ 948655.


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