Werkstattgespräch: Digitale Edition der Tagebücher des Fürsten Christian II.




Wolfenbüttel. In einem Werkstattgespräch berichten Antoine Odier und Arndt Schreiber am Donnerstag, 13. November 2014, um 14.15 Uhr im Seminarraum im Zeughaus über das Projekt „Digitale Edition und Kommentierung der Tagebücher des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg (1599-1656)“.

Das von 1621 bis 1656 geführte Tagebuch des reformierten Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg (1599-1656) umfasst 23 Bände mit ca. 17.400 zumeist eigenhändig beschriebenen Seiten. Sie ermöglichen einen quantitativ wie qualitativ ganz einzigartigen Brennspiegel der Geschichte sowie der Diskurse im Zeitalter des Dreißigjährigen Krieges.

Das mit dem Lehrstuhl für Neuere Geschichte der Universität Freiburg durchgeführte, auf 12 Jahre angelegte DFG-Kooperationsprojekt einer digitalen Edition der Tagebücher des Fürsten beginnt mit einer dreijährigen Pilotphase, in der die 1.500 Seiten umfassende Periode vom Januar 1635 bis August 1637 veröffentlicht wird und editorische Grundsatzentscheidungen ausgearbeitet werden.

Antoine Odier promoviert nach dem Cotutelle-Verfahren an der FU Berlin und an der Univ. Paris-Sorbonne, wo er frühneuzeitliche Geschichte studierte (M.A. 2009) und als promovierender wiss. Mitarbeiter mit Lehrauftrag fünf Jahre tätig war. Er studierte auch Psychoanalytische Anthropologie an der Univ. Paris-Diderot (M.A. 2012). Seine Forschung über die Quellengattung der Selbstzeugnisse des 17. Jh. hat er im IEG-Mainz und im CMB-Berlin durchgeführt. Seit November 2013 ist er Mitarbeiter am Editionsprojekt der Tagebücher des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg an der HAB.

Dr. Arndt Schreiber studierte 2001 bis 2006 an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i. Br. Neuere und Neueste Geschichte, Wissenschaftliche Politik sowie Wirtschafts- und Sozialgeschichte (M.A.). Seine Dissertation verfasste er im Rahmen des von Prof. Dr. Ronald G. Asch geleiteten DFG-Forschungsprojekts „Adel und konfessionelle Opposition“ über die protestantischen Herren und Ritter in den österreichischen Erblanden nach der Schlacht am Weißen Berg (Promotion 2012). Im Wintersemester 2010/11 und vom Sommersemester 2012 bis zum Sommersemester 2013 übernahm er die Vertretung der akademischen Ratsstelle am Freiburger Lehrstuhl für Geschichte der Frühen Neuzeit. Seit November 2013 ist er Mitarbeiter (Postdoktorand) des oben genannten Editionsvorhabens.


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