"Wie Kinder heute lernen": Vortrag im GiS




Wolfenbüttel. Am Dienstag, 11. November 2014 lädt der Schulelternrat des Gymnasiums im Schloss (GiS) alle interessierten Eltern, Schüler und Lehrer zu einem Vortrag von Prof. Dr. Martin Korte mit dem Titel "Wie Kinder heute lernen" ein. Der Vortrag geht aus Sicht eines Hirnforschers praxisnah der Frage nach, wie Kinder gut und gerne lernen und welchen Einfluss Bewegung, Ernährung, Medien und Stress auf die Leistungsfähigkeit junger Gehirne haben. Der Vortrag richtet sich aber auch an die, die Wissen vermitteln: Welche Rolle spielen hier Gefühle, Motivation und Konzentration? Beginn ist um 20 Uhr in der Aula des GiS. Der Eintritt kostet 3 Euro für Erwachsene, Schüler haben freien Eintritt.

Hintergrund: "Lernen muss jeder und wir lernen den ganzen Tag, oft ohne es zu merken. Nur erinnern Kinder ebenso wie Erwachsene nicht immer das, was wir uns merken wollten oder merken sollten. Jede Information, die wir speichern, wird in unserem Gehirn abgelegt und hierbei spielen Gehirnstrukturen eine Rolle, die neben Fakten auch Gefühle und Motivation steuern. Der Vortrag geht der Frage nach, was die Hirnforschung dazu sagen kann, unter welchen Bedingungen wir besonders effektiv lernen können, aber auch warum sich das Gehirn bei Erinnerungen manchmal täuscht. Weiter wird der Frage nachgegangen, warum wir uns manchmal nicht an etwas erinnern können und welche Möglichkeiten wir haben dieses zu verhindern. Der Vortrag richtet sich aber auch und vor allem, an die, die Wissen vermitteln. Wie kann man Wissen effizient vermitteln? Was sind hier die Limitierungen, die die Natur dem Gehirn setzt, welche Rolle spielen Gefühle und vor allem, welche Rolle spielen Motivation und Konzentration. Es wird auch erklärt, welche wichtige Rolle Bewegung für die Gehirnentwicklung und für das Lernen hat."

Lebenslauf Prof. Dr. Martin Korte: Jahrgang 1964, ist Professor für zelluläre Neurobiologie an der TU Braunschweig und Direktor des Zoologischen Institutes, sowie Vizepräsident der TU Braunschweig. Er studierte Biologie (Diplom) in Münster, Tübingen und an den National Institutes of Health, Bethesda, Maryland, USA, arbeitete für viele Jahre an den Max-Planck-Instituten für Hirnforschung (Frankfurt) und Neurobiologie (München-Martinsried) und habilitierte 2001 an der LMU München. Martin Korte erforscht die zellulären Grundlagen von Lernen und Gedächtnis, ebenso wie die Vorgänge des Vergessens. Er ist einer der meistzitierten deutschen zellulären Neurobiologen. Herr Korte ist bekannt durch eine Reihe von Fernsehauftritten (ARD (Der klügste Deutsche, 2011, Deutschlands größter Gedächtnistest, 2009/2010); Schweizer Fernsehen (Sternstunde Philosophie 2005, 2008), ZDF (Kerner, SAT 1 (Kerner, letzter Auftritt: 11.02.10), ZDF (Frontal21), RTL (Stern-TV/Jauch), ARTE; BR, 3Sat, NDR ect.), er ist Buchautor und Fachgutachter der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und der EU (research council). Er hält jährlich neben seinen wissenschaftlichen Vorträgen eine Vielzahl öffentlicher Vorträge vor Schuldirektoren, Lehrern, Eltern, Schülern, oder Politikern. Als wissenschaftlicher Berater von mehr als einem halben Dutzend Büchern und Gründungsmitglied der Jungen Akademie, die an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW) und an der Leopoldina zu Halle angesiedelt ist, ist er einer der ausgewiesensten Lernforscher in Deutschland. Prof. Korte ist u.a. für diese Tätigkeiten des „Public Unterstanding of Science“ mit dem „Karl Heinz Beckhurtz Preis“ ausgezeichnet worden. Er ist darüber hinaus Mitglied des exklusiven EDAB, die sich für die öffentlich Vermittlung der Neurowissenschaften in Europa einsetzt und der mehrere Nobelpreisträger angehören. Seit 2013 ist der Mitglied der ehrwürdien Berlin-Brandburigschen Akademie der Wissenschaften (BBAW).
Im Juli 2009 erschien sein Buch „Wie Kinder heute lernen – Was die Wissenschaft über das kindliche Gehirn weiss. Das Handbuch für den Schulerfolg“, DVA, 2009 (seit 02/11 als TB bei Goldmann). Im Mai 2012 erscheint sein neuestes Buch: „Jung im Kopf: Erstaunliche Einsichten der Gehirnforschung in das Älterwerden“, DVA.


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