Winnigstedt erreichte den Landeswettbewerb


Symbolfoto: Pixabay
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Winnigstedt. Ende 2017 erreichte Winnigstedt gemeinsam mit Evessen beim Kreiswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ den ersten Patz. „Mit vereinten Kräften planten wir unsere Teilnahme am Landeswettbewerb“, informierte Bürgermeister Michael Waßmann. Am 1. Juni 2018 gab es den Bezirkswettbewerb mit acht teilnehmenden Gemeinden.


Dieser Bezirk reicht vom Harz bis an den Heiderand und an die Grenze des Bundeslandes Hessen, teilt Bernd Uwe-Meyer mit. Etwas angespannt warteten Gemeinderatsmitglieder und viele Vertreter aus den Vereinen,Verbänden und anderen Gruppen vor dem Schulhof auf die Mitglieder der aus neun Personen bestehenden Bewertungskommission, die das Kommissionsmitglied Meike Schreiber aus Neindorf vom Niedersächsischen Landfrauenverband vorstellte.

„Wir haben eine Planung und interessante Denkmäler in Winnigstedt. Eine Besonderheit sind zwei Kirchen in unserem Dorf mit 730 Einwohnern“, lud Bürgermeister Michael Waßmann zum Rundgang ein. Anschließend, als muntere Kinder in ihre Klassenräume strömten, informierte er auf dem Schulhof stehend stolz über die kleine Grundschule: „Eine Stiftung finaniert die Schul-Betriebskosten, dazu gehört auch die Nachmittagsbetreuung.“ Waßmann legte dar, dass es nicht nur ein glücklicher Umstand sei, dass die Schule überhaupt existiere, sondern das dies besonders dem dörflichen Engagement zu verdanken sei. Im Jahr 2012 hätte die Samtgemeinde Schöppenstedt, vor der Fusion mit der SG Asse, als Trägerin die Schließlung beabsichtigt.

Nils Bialojahn, Vorsitzender des emsigen Schul-Fördervereins, berichtete über die Arbeit des 52 Mitglieder zählenden Vereins: „Wir unterstützen Schulveranstaltungen, Klassenfahrten und fortlaufend Anschaffungen für die Schule.“ Dazu würde auch eine leistungsfähige Copmputerausstattung gehören. „Wir haben 60 Kinder an unserer Schule“, betonte Schulleiterin Jennifer Lohse, die über die Unterrichtskonzepte informierte. „Durch die Willensstärke der Gemeinde und die Tatkraft der Menschen wird ein besonderes schulisches Angebot der Samtgemeinde erhalten“, verdeutlichte Michael Waßmann.

Das würde auch für den Kindergarten gelten, machte der Kiga-Leiter Jens Weddermann deutlich. Der Kindergarten sei aus einer Elterninitiative entstanden und werde noch heute vom Trägerverein „Kindernest“ betrieben. Die integrative Arbeit zähle ebenso zu den Grundsätzen des zweigruppigen Kindergartens wie die enge Zusammenarbeit mit der angrenzenden Grundschule. „Auch wir haben ein bemerksnswertes Elternengagement“, ergänzte Weddermann. Im letzten Sommer wurden die Außenanlagen neu gestaltet. Entstanden sind eine Burg aus Felsen und eine schöne Spielfläche mit einem Wasserlauf.

Danach ging die Kommission auf einem grünen Wanderweg am Tiefenbach entlang und erhielt einen Einblick in weitere dörfliche Aktivitäten. Der Feuerwehr-Fördervereinsvorsitzende Bernd Melzer berichtete von Neuanschaffungen von Ausrüstungsgegenständen und Übungsmaterial im Wert von einigen tausend Euro.
Am Bruchweg suchten alle auf dem Spargelhof Fenske den neuen Dorftreff auf. In dörflicher Initiative und unter Begleitung durch den Landkreis im Rahmen der Konzeption „Denk Dein Dorf“ ist ein Angebot für zwangslose Zusammenkünfte geschaffen worden, das montags ab 15 Uhr seine Pforten öffnet. Jennifer Butzlaff vom Organisationsteam informierte über weitere Pläne, zu der kulturelle Veranstaltungen gehören könnten. Michael Waßmann erläuterte, dass man bewusst auf die „Kraft der dörflichen Gemeinschaft“ baue und dankte dem Hofeigentümer Ralph Fenske, der die Räumlichkeiten kostenlos bereitstelle.

Wenige Minuten später startete im Schützenhaus eine durch Florian Kneifel moderierte lebende Diskussion um das dörfliche Leben. Schnell wurde deutlich: Für individuelles Engagement ist eine dörfliche Kulisse goldrichtig. Als Gast stellte Schöppenstedts Bürgermeister Karl-Heinz Mühe heraus, das größeren zentralen Orten die Aufgabe zukäme, bedeutende Angebote wie den großflächigen Einzelhandel und die medizinische Versorgung vorzuhalten. Nach Waßmanns Worten müssen in „den umliegenden Orten“ unbedingt Basisdienstleistungen erhalten bleiben. „Die konstruktive Zusammenarbeit zwischen den Dörfern und der Stadt muss funktionieren“, betonte Mühe. Der Bürgermeister aus der Eulenspiegel- Stadt ergänzte: „Das Land und der Bund müssen sich Gedanken über neue Förderprogramme machen.“

Erika Eickhoff lobte die Zusammenarbeit und lenkte ihren Blick zurück auf ein besonderes Projekt der vergangenen Jahre im einst selbständigen Klein Winnigstedt, wo die schöne Christuskirche saniert wurde. Das machte die großartige Initiative eines Kirchbauvereins möglich.

Junge Familien hätten sich dieses Dorf als Wohnort ausgesucht, weil es einen Kindergarten und eine Grundschule gebe, informierten einige Winnigstedter. Kommissionsmitglied Meike Schreiber lobte während der Diskussion: „Hier gibt es eine wunderschöne Grundschule und einen schönen Kindergarten.“ Zum Schluss wurde ein dreiminütiger Kurzfilm, ein Image-Video der Gemeinde, gezeigt. Dieser ist auf der Homepage der Gemeinde unter www.winnigstedt.info/neuigkeiten abrufbar.

Nach einer Beratung der Kommissionsmitglieder wurde Bürgermeister Michael Waßmann per Telefon wenige Stunden später darüber informiert, dass sich Winnigstedt,Warberg und Räbke erfolgreich für den Landeswettbewerb qualifiziert haben. Diese drei Dörfer treten nun gegen eine Reihe weiterer Ortschaften aus ganz Niedersachsen an. „Es bleibt weiterhin spannend. Entscheidend ist der Gewinn, der jetzt schon auf der Hand liegt, nämlich die freigesetzte Kraft von vielen engagierten Menschen in Winnigstedt. Ich freue mich riesig und bin sehr dankbar“, betonte Michael Waßmann. Der Wettbewerbserfolg wird sich nun schnell herumsprechen.


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