Wird am Harztorwall auf Krähen geschossen?

Seit einigen Monaten komme es morgens zu einem kurzen, lauten Krach. Der mutmaßliche Grund: Jemand verscheuche Krähen mit Raketen.

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Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: Pixabay

Wolfenbüttel. Laut Informationen aus einer Facebookgruppe für Wolfenbütteler, sei es in den letzten Monaten häufig zu einem deutlich hörbaren Phänomen gekommen. So höre man morgens für einige Sekunden ein lautes Krachen aus dem Bereich des Harztorwalls beziehungsweise der Krummen Straße durch die gesamte Innenstadt. Der Grund: Jemand schieße mit mehreren Raketen auf die dortigen Vögel und Saatkrähen. Dabei sei es bereits dazu gekommen, dass eine Krähe getötet wurde. Doch was steckt dahinter? Werden tatsächlich Krähen am Harztorwall beschossen? regionalHeute.de hakt nach.


"Hierzu ist der Stadt nichts bekannt. Somit lässt sich der Wahrheitsgehalt dieser Meldung von unserer Seite nicht verifizieren", heißt es vonseiten der Stadt auf Anfrage von regionalHeute.de. Ein Pressesprecher verweist an den Landkreis, doch auch da ist nichts bekannt.


"Das ist keine Maßnahme des Landkreises und keine Maßnahme, die mit Kenntnis des Landkreises geschieht", so Andree Wilhelm, Pressesprecher des Landkreises Wolfenbüttel. Ferner sei die Krähenkolonie im Bereich Harztorwall nach dem Bundesnaturschutzgesetz besonders geschützt und dürfe nicht gestört werden. "Wenn Feuerwerkskörper gezielt eingesetzt werden, um die Krähen zu stören, dann stellt dies zumindest eine Ordnungswidrigkeit dar", so Wilhelm abschließend.


Polizei wusste von nichts


Doch bei der Polizei in Wolfenbüttel lagen bis Montag noch keine Kenntnisse vor. Dort habe man erst durch unsere Anfrage von dem mutmaßlichen Krähenverscheucher erfahren, wie ein Pressesprecher gegenüber unserer Onlinezeitung verrät. Allerdings konnte man Facebook-Kommentaren entnehmen, dass die Polizei mehrfach eingeschaltet worden sei, diese aber nichts tun könne. Sie müsse den Täter in flagranti erwischen. Eine erneute Anfrage bei der Polizei bestätigte dies. Denn ohne einen Beweis für die Gefährdung der Tiere, gehe man von einer Ruhestörung aus, die eine Ordnungswidrigkeit darstellt. Eine solche kann jedoch nicht gegen Unbekannt verfolgt werden. Ob der Krach tatsächlich das Resultat des gewaltvollen Verscheuchens von Krähen ist, bleibt ungewiss. Das Mysterium bleibt also weiter bestehen. Allerdings komme es nun zu einer verstärkten Präsenz von Kräften der Polizei und des Ordnungsdienstes der Stadt im Bereich des Harztorwalls, lässt die Polizei wissen.


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