Taubensterben in der Stadt: Wurden die Tiere vergiftet?

Viele der Tauben waren schon tot, als die Taubenengel in der Innenstadt ankamen, um den Tieren zu helfen.

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Innerhalb von eineinhalb Stunden sind sieben Tauben in der Innenstadt von Lebenstedt gestorben. Zwei weitere Tiere zeigen Vergiftungssymptome.
Innerhalb von eineinhalb Stunden sind sieben Tauben in der Innenstadt von Lebenstedt gestorben. Zwei weitere Tiere zeigen Vergiftungssymptome. | Foto: Rudolf Karliczek

Salzgitter. Innerhalb kürzester Zeit sind in der Innenstadt von Salzgitter-Lebenstedt heute viele tote und verletzte Tauben aufgefunden worden. Alles deute darauf hin, dass die Tiere vergiftet worden sind - vermutlich mit voller Absicht, sagt Inga Gröschler vom Verein Taubenengel Salzgitter.


Zahlreiche Anrufe sind am Nachmittag beim Verein eingegangen, die Berichte der Anrufer waren immer die gleichen: In der Innenstadt liegen tote oder verletzte Tauben. Sofort machte sich das Team um Inga Gröschler auf den Weg und fand tatsächlich tote und kranke Tiere. Von neun aufgefundenen Tauben, waren bereis fünf tot, zwei weitere seien innerhalb weniger Minuten verstorben, als das Team vor Ort war. Zwei haben bisher überlebt. Sie wurden sofort mit einem Medikament versorgt, um das Gift im Körper zu binden. Denn, dass es sich um eine Vergiftung handelt, ist sich Inga Gröschler sicher. Die Vögel hatten blutunterlaufene Augen und Nervenstörungen - das deute auf eine Vergiftung hin. Auffällig sei, dass es so viele auf einer Stelle waren. "Zeugen beschreiben, dass die Tauben einfach vom Dach gefallen sind", sagt Inga Gröschler, die die kranken Tiere nun zu einem Tierarzt bringen und weiter untersuchen lassen will. Die toten Tauben sollen an das Veterinäramt übergeben werden. Außerdem werde man Anzeige gegen Unbekannt erstatten.

Anja Kaschow und Inga Gröschler versuchen ein Tier zu retten und verabreichen eine Bindemittel.
Anja Kaschow und Inga Gröschler versuchen ein Tier zu retten und verabreichen eine Bindemittel. Foto: Rudolf Karliczek


Hinweise an die Taubenengel


Man wolle niemandem etwas böses unterstellen, sagt Inga Gröschler. "Aber die Vermutung liegt nahe, dass sie absichtlich vergiftet wurden." Natürlich könne es immer mal vorkommen, dass die Tiere etwas giftige fressen. Ob das auch hier der Fall war - Inga Gröschler ist skeptisch. Es spreche schon vieles dafür, dass die Tauben vorsätzlich vergiftet worden sind. Anders könne man sich das plötzliche und vermehrte Taubensterben in der Innenstadt nicht erklären. Sowas sei absolut ungewöhnlich, betont sie.

Wer etwas über das Taubensterben sagen kann, oder Beobachtungen gemacht hat, möchte sich bitte per Mail an taubenengel@stark-fuer-tiere.de melden.

Aktualisiert (Donnerstag, 23. Dezember):
Wie Inga Groschler am heutigen Donnerstag mitteilt, sind zwei weitere Tauben über Nacht gestorben und vier weitere Tote in der Nacht eingesammelt worden. Man sei jetzt bei 18 Toten und drei Lebenden und gehen von einer hohen Dunkelziffer von toten Tieren auf den Dächern aus.
Aktualisiert (Mittwoch, 29. Dezember):
Wie Inga Groschler am heutigen Mittwoch mitteilt, sind insgesamt 30 Tauben gestorben. Zwei seien derweil bei ihr in Obhut. Ferner werden die Tauben vom Veterinäramt obduziert. Am Montag wurde eine Taube durch einen Böller stark verletzt. Mehr dazu lesen Sie hier.


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