Wohl wenig Chancen für IGS in Sickte


Die Elternbefragung wurde durchgeführt, Foto: Archiv
Die Elternbefragung wurde durchgeführt, Foto: Archiv | Foto: Archiv

Sickte. Das Ergebnis der Elternbefragung, die den Bedarf für eine IGS in Sickte ermitteln sollte, steht fest: Nach Auswertung aller eingegangenen Fragebögen werden laut Schulreferat des Landkreises die erforderlichen Mindestschülerzahlen für eine vierzügige IGS nicht erreicht.


Die Mindestschülerzahlen für eine dreizügige IGS werden nur unter Einbeziehung der Gemeinden Dettum und Evessen und Zuzügen aus Neubau- und Krisengebieten knapp erreicht. Insgesamt wurden 835 Fragebögen ausgegeben, die Rücklaufquote beträgt 56,53 Prozent (472 Personen). Von allen befragten Eltern haben sich 36,17 Prozent (302 Personen) für eine IGS in Sickte ausgesprochen. Diese Zahl ist maßgeblich für die Erstellung der erforderlichen Prognose.

Nach dem Niedersächsischen Schulgesetz müssen neue Integrierte Gesamtschulen langfristig eine Mindestgröße von vier Zügen erreichen. In bestimmten Ausnahmefällen darf eine IGS auch dreizügig geführt werden, wenn die inhaltlichen und organisatorischen Grundanforderungen an eine Gesamtschule erfüllt werden. Dabei wird eine Zahl von jeweils 24 Schülerinnen und Schülern zugrunde gelegt. Somit werden insgesamt für jeden Schuljahrgang 96 Schülerinnen und Schüler für eine vierzügige IGS und 72 Schülerinnen und Schüler für eine dreizügige IGS benötigt.

Verschiedene Prognosen


Im Frühjahr des Jahres 2016 hatte bereits eine Elternbefragung im Bereich der Samtgemeinde Elm-Asse und in den Gemeinden Dettum und Evessen der Samtgemeinde Sickte zur Feststellung des Bedarfs für eine IGS in Schöppenstedt stattgefunden. Die Erziehungsberechtigten aus den Gemeinden Dettum und Evessen wurden auch in die Elternbefragung für eine IGS in Sickte einbezogen. Aus diesem Grund hat das Schulreferat bei seiner Auswertung der Elternbefragung sechs Prognosevarianten, davon drei ohne die Gemeinden Dettum und Evessen, über einen Zeitraum von zehn Jahren berechnet: Prognose 1 geht dabei von den tatsächlichen Geburten und dem Verhältnis der positiven Interessenbekundungen zu allen versandten Fragebögen aus. Prognose 2 berücksichtigt die tatsächlichen Geburten ohne die Gemeinden Dettum und Evessen. Die Prognosen 3 und 4 berücksichtigen zusätzlich zu den tatsächlichen Geburten die Zuzüge aus Neubaugebieten, Prognose 4 ohne die Gemeinden Dettum und Evessen. Die Prognosen 5 und 6 gehen zusätzlich zu den tatsächlichen Geburten auch von Zuzügen aus Neubau- und Krisengebieten aus (Prognose 6 ohne die Gemeinden Dettum und Evessen) und gehen damit weiterhin von einem erheblichen Zuwachs an Flüchtlingskindern in den nächsten Jahren aus.

Es reicht kaum


Die Mindestschülerzahlen für eine vierzügige IGS werden in allen sechs Prognosen nicht erreicht. Bei den Prognosen 1 – 4 und 6 werden die oben genannten Mindestschülerzahlen für eine dreizügige IGS nur in einigen Jahrgängen erreicht. In Prognose 5 werden die Mindestschülerzahlen für eine dreizügige IGS einschließlich der Gemeinden Dettum/ Evessen und mit den Zuzügen aus Neubau-und Krisengebieten knapp erreicht. Die eingerechneten Zuzüge aus Krisengebieten sind im Hinblick auf die derzeitige Entwicklung allerdings kritisch zu betrachten.

Kreistag muss entscheiden


Bei der vom Kreistag beschlossenen Elternbefragung konnten sich Eltern in der Samtgemeinde Sickte und der Einheitsgemeinde Cremlingen von Mitte August bis zum 16. September zum Bedarf für eine Integrierte Gesamtschule in Sickte äußern. Angesprochen waren Eltern von Kindern der Klassen 1 bis 3 sowie der Schulanfängerinnen und Schulanfänger 2017 (letztes Kindergartenjahr vor der Einschulung). Begleitend zur Elternbefragung hatte der Landkreis im August zwei Informationsveranstaltungen angeboten. Landrätin Christiana Steinbrügge wird in der Kreistagssitzung am Montag, 17. Oktober, über das Ergebnis der Elternbefragung berichten. Dann wird der Kreistag auch darüber entscheiden, ob in Sickte oder in Schöppenstedt eine weitere Integrierte Gesamtschule eingerichtet werden soll. Die CDU hatte sich bereits im Vorfeld der Befragung gegen die IGS in Sickte ausgesprochen.

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