Wolfenbüttel hat einen neuen Stadtbaurat - doch nicht alle stimmten für ihn

Die Mitglieder des Rates wählten Benscheidt für die Dauer von acht Jahren in das Beamtenverhältnis auf Zeit. Doch eine Fraktion sprach sich gegen den neuen Stadtbaurat aus.

Ratsvorsitzender Jan Schröder (links) und der Erste Stadtrat Knut Foraita (rechts) gratulieren dem neuen Stadtbaurat Klaus Benscheidt zur Wahl.
Ratsvorsitzender Jan Schröder (links) und der Erste Stadtrat Knut Foraita (rechts) gratulieren dem neuen Stadtbaurat Klaus Benscheidt zur Wahl. | Foto: Werner Heise

Wolfenbüttel. Seit dem Amtsantritt von Bürgermeister Ivica Lukanic (parteilos) im November vergangenen Jahres war die Stelle des Stadtbaurates in Wolfenbüttel vakant. Jetzt hat der Rat der Stadt Wolfenbüttel auf seiner gestrigen Sitzung einen Nachfolger gewählt. Doch die Wahl fiel nicht einstimmig aus.



Klaus Benscheidt, seit vielen Jahren Leiter Tiefbau und Verkehr bei der Stadt Braunschweig, wird zum nächstmöglichen Zeitpunkt das Amt des Wolfenbütteler Stadtbaurates antreten. Die Mitglieder des Rates wählten Benscheidt für die Dauer von acht Jahren in das Beamtenverhältnis auf Zeit. Mit Ausnahme der Fraktion von Bündnis90 / Die Grünen, die geschlossen dagegen stimmte.

Darum stimmten die Grünen dagegen


Auf Nachfrage von regionalHeute.de wird dies wie folgt begründet: "Die Ratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen misst der Aufgabe eines Stadtbaurates eine wichtige gestaltende Bedeutung in der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen, Mobilitätsentwicklung, Energieautarkie, Stadt- und Quartiersentwicklung bei. Wir brauchen Menschen, die den Mut haben altbewährte Pfade zu verlassen und sich dezidiert dafür engagieren wollen. Die dafür erforderliche Überzeugung und Einsatzbereitschaft haben wir in deutlich höherem Maße bei anderen Kandidat*innen erkennen können."

Benscheidt selbst nahm es gelassen. Er nahm die Wahl an und reichte den Grünen die Hand: "Ihnen kann ich nur auch zusichern, wir werden sicherlich einen guten Weg zur Zusammenarbeit finden." Er habe großes Verständnis dafür, dass ihn nicht alle gewählt haben. "Sie kennen mich ja gar nicht!", so Benscheidt, der große Ehrfurcht und großen Respekt vor der Aufgabe habe, die jetzt vor ihm steht.


Acht Jahre seien bezogen auf Stadtentwicklung in einer Stadt, die eine über 900-jährige Geschichte hat, nicht viel. Acht Jahre seien auch bezogen auf das, was man mit Blick auf Prozesse planerisch in Baudezernaten überhaupt möglich ist, nicht viel. Heutzutage stünde man zudem vor vielen Herausforderungen, die vor acht Jahren so noch gar nicht im Fokus der Gesellschaft gestanden hätten. Der neue Stadtbaurat zeigte sich in seiner kurzen Rede jedenfalls optimistisch und sicherte Stabilität zu.

Wann konkret Benscheidt den Dienst in Wolfenbüttel antreten wird, ist laut Pressestelle der Stadt Wolfenbüttel noch offen und werde jetzt mit seinem bisherigen Dienstherren, der Stadt Braunschweig, geklärt.


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