Bereits gestern sorgten Kindergärten und schulen für saubere Straßen, Plätze und Gehwege in und um Wolfenbüttel. Auch heute waren wieder viele fleißige Hände bei er Arbeit und sammelten Abfall und Unrat in ihre blauen Säcke. Vom Wetter ließen sich die Helfer nicht beeindrucken.
Schon früh um neun Uhr machte sich das Ehepaar Seidel auf den Weg, holte sich blaue Säcke und Handschuhe aus dem Wolfenbütteler Rathaus. "Das war eine ganz spontane Idee", erzählt Herr Seidel. Das Ehepaar las von noch freien Bereichen und Plätzen und sammelt nun achtlos weggeworfenen Müll am Rosenwall auf. "Am schlimmsten sind die Zigarettenkippen auf der Straße und dem Gehweg am Amtsgericht", erzählt er. Seiner Meinung nach müsste so etwas härter bestraft werden. Da pflichtet ihm auch seine Ehefrau bei, die gerade vor der Großen Schule die Beete und Fußwege säubert. "Hier stehen keine Abfalleimer. Wo sollen dann die Kippen hin? Ist doch klar, dass sie dann auf dem weg landen", sagt sie und ist der Meinung, dass mehr Mülleimer hilfreich wären. Das Wetter macht den beiden nichts aus. "Ich bin warm angezogen, mit Ski-Unterwäsche", erklärt Herr Seidel. Bis zum Mittag wollen sie noch sauber machen.
"Die Kolping-Familie" reinigte vor der Bibliothek gleich mit zehn Helfern Foto:
An der Herzog-August-Bibliothek treffen wir auf eine große Gruppe der "Kolping-Familie Wolfenbüttel". Gleich mit zehn Leuten räumen sie die große Rasenfläche, die Beete und Wege Rings um die Bibliothek auf. "Wir machen das schon seit ungefähr zehn Jahren und wollen mit gutem Beispiel voran gehen", erzählt einer der Helfer. "Für uns ist es eine Art Bewahrung der Schöpfung", erklärt ein anderer. Auch den Männern und Frauen macht das nass-kalte Wetter nichts aus. "Wir haben uns gemeldet und nun ziehen wir das auch durch", sagen sie einstimmig.
Beim Info-Stand im Hertie-Haus treffen wir Eckbert Schulze und Andreas Glier.
Ratsmitglied Eckbert Schulze hat die "Aufräum-Aktion" für heute abgesagt. "Wir wollten eigentlich im Oder sauber machen. Aber der Wind ist so eisig dort, dass wir es abgesagt haben. Aber aufgeschoben, ist nicht aufgehoben. Wir holen das bald nach", verspricht er. Er nutzt die Gelegenheit und lässt sich, gemeinsam mit seiner Frau, für die Kampagne "Endlich zuhause" fotografieren.
Dort ist auch Ahlums Bürgermeister Andreas Glier. Er ist zwischendurch schnell nach Wolfenbüttel gefahren und lässt Fotos von sich und seiner Tochter Lena machen. Danach geht es gleich wieder nach Ahlum, dort ist er mit rund 35 Helfern im Einsatz. "Wenn ich hier fertig bin, geht es in Ahlum weiter. Ich habe schon Bockwürste und Kartoffelsalat besorgt. Nach der Arbeit werden wir uns damit stärken", erzählt er.
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