Wolfenbüttel: Die Süßen werden 25 - Röhmann: "Selbsthilfegruppen sind wichtig für die Gesellschaft"




Seit genau 25 Jahren kommen die Mitglieder des Wolfenbütteler „Zuckertreffs“ regelmäßig zusammen, um sich über ihre Erfahrungen mit der Krankheit Diabetes auszutauschen. Die Selbsthilfe-Gruppe feierte jetzt ihr Jubiläum in den Räumen des DRK-Kreisverbandes Wolfenbüttel, wo auch die Treffen stattfinden. „Meine lieben Süßen“, begrüßte Gruppenvorsitzender Horst-Heiner Kurreik die etwa 30 anwesenden Mitglieder sowie zahlreiche Ehrengäste.

„Häufig geht unter, wie wichtig Selbsthilfe-Gruppen wie die Ihre für die Gesellschaft sind“, erklärte Landrat Jörg Röhmann in seinem Grußwort.

Ihm liege am Herzen, dass der Zuckertreff aktiv bleibe, forderte Röhmann die Gruppe auf. In diesem Zusammenhang verwies er auf die Modellregion Gesundheit – einem Projekt des Landes Niedersachsen, das sich zum Ziel setzt, die Lebensqualität auch im ländlichen Raum deutlich zu verbessern. "Unser Landkreis ist Teil dieser Modellregion."

Auch Katrin Rühland, stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Wolfenbüttel, sprach den Diabetikern Mut zu. „Ich selbst komme aus einer Zuckerfamilie“, berichtete Rühland. Ihr Großvater sei gar an der Stoffwechselkrankheit gestorben, erzählte die Politikerin. Die Situation für Diabetiker habe sich in den vergangenen Jahren jedoch enorm verbessert.

1978 in den Räumen der Kommisse gegründet, zählt die Gruppe inzwischen fast 70 Mitglieder. „Wir trafen uns damals, um Erfahrungen auszutauschen. Es gab schließlich noch keine Schulungen, und das Thema war noch nicht so bekannt“, erinnerte sich Edith Grasshoff – das einzige verbliebene Gründungsmitglied. „Doch es ist wichtig, sich über Probleme, neue Medikamente oder Behandlungsformen auszutauschen“, erklärte Grasshoff, die als jetzt Gründungsmitglied ebenfalls ihr 25-jähriges Gruppenjubiläum feierte.

Sie erinnere sich noch gut an die provisorischen Anfänge in der Kommisse bis zum ersten Umzug in die Räume der AOK. „Doch auch dort war der Raum bald so klein, dass wir regelrecht aufeinander gesessen hätten“, erklärte Horst Luthien, Mitglied des Zuckertreffs und langjährig Aktiver im Vorstand des DRK-Ortsvereins Halchter. Daraufhin habe Luthien den Schulungsraum im Kreisverband des Roten Kreuzes für die Treffen organisiert.

„Zu unseren Treffen kommen immer mindestens 40 Mitglieder“, erzählte Luthien. Die Anzahl sei abhängig von den Themen. Bei manchen Treffen gehe es beispielsweise um Augenkrankheiten oder um Fußbeschwerden. "Zu jeder Veranstaltung laden wir einen anderen Experte ein, berichtete Luthien.

Auf eine von Erfolg gekrönte Zeit könne der Zuckertreff jetzt zurückblicken, erklärte Vorsitzender Kurreik. Solidarität und gegenseitige Hilfe zeichneten den Treff aus. Die Gruppe habe sich etabliert für Menschen, die nach der Diagnose Diabetes Fragen haben und Ansprechpartner suchen.

Die Selbsthilfegruppe trifft sich jeden dritten Mittwoch im Monat von 15 bis 17 Uhr im Schulungsraum des DRK-Kreisverbandes, Dietrich-Bonhoeffer-Str. 8. Fragen beantwortet Horst-Heiner Kurreik

(E-Mail: info@zuckertreff.de).


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