Wolfenbüttel: Eröffnung einer zusätzlichen Rettungswache am Exer garantiert schnellere Hilfe im nördlichen Kreisgebiet

von Romy Marschall


| Foto: Werner Heise)



Um künftig auch im nördlichen Kreisgebiet zuverlässig in 15 Minuten am Einsatzort zu sein, wurde vor rund fünf Wochen eine zusätzliche Rettungswache des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) auf dem Exergelände in Betrieb genommen.

Der Landkreis Wolfenbüttel betreibt damit insgesamt vier Rettungswachen in Wolfenbüttel, Schöppenstedt und Heiningen. Laut einem 2010 in Auftrag gegebenen Gutachten ist der Bedarf um 120 Stunden gestiegen, wie die Analyse der Einsatzberichte ergab. Umgesetzt wird der neue Bedarfsplan mit der Inbetriebnahme der neuen Rettungswache, sechs weiteren Mitarbeiter sowie zwei zusätzlichen Fahrzeugen.

Da die bereits bestehende Fahrzeughalle in der Dietrich-Bonhoefer-Straße vollständig ausgelastet war, wurde ein zusätzlicher Standort notwendig. Strategisch bot sich das Gelände am Exer durchaus an, weil neben der nördlichen Lage auch notwendige Infrastruktur vorhanden ist

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Die Rettungsassistenten Daniel Tudyka und Bernd Möker im Aufenthaltsraum der neuen Außenwache Foto: Werner Heise)



Die Rettungsassistenten Daniel Tudyka und Bernd Möker berichten: "Wir sind heute zum ersten Mal hier und mussten uns erst mal einweisen lassen."


Laut Aussage von Rettungsdienstleiter Hansjörg Jentsch entfallen auf Wolfenbüttel jährlich etwas mehr als ein Drittel der gefahrenen 450.000 Einsatzkilometer. Das entspricht etwa 13.000 der insgesamt 20.000 Einsätze im Landkreis. Insgesamt sei eine Verschiebung vom Krankentransport hin zum Rettungseinsatz zu beobachten.

Landrat Jörg Röhmann betonte, dass das Gutachten auch Auswirkungen auf die Standorte in Heiningen und Schöppenstedt haben wird. So wird beispielsweise künftig neben den Rettungswägen ein Krankenwagen in Heiningen stationiert. Die Beauftragung des DRK durch den Landkreis fußt auf langjährige vertrauensvolle Zusammenarbeit, die auch in Zukunft so fortgesetzt werden soll, so Landrat Röhmann.

DRK-Geschäftsführer Andreas Ring beschrieb den Wandel vom überwiegend reinen Krankentransport noch in den 80er Jahren hin zu einer "Rendevous-Situation" heute, die dafür sorgt, dass möglichst viel Versorgung bereits am Einsatzort geschehen kann. Ring und Jentsch berichten ferner über die Umstellung auf "georeferenzierte Fahrzeugdisposition" (GPS-Ortung) und Digitalfunk, die spätestens im Februar 2013 einsatzfähig sein soll. Durch die damit ermöglichte "nächste Fahrzeug-Strategie" können sowohl Kosten gespart werden, als auch die Schnelligkeit erhöht werden. Das 2005 eingeführte Qualitätsmanagement dient ebenfalls diesen Zielen.

Dr. Ulrich Heida, der ärztliche Leiter des Rettungsdienstes, wies generell darauf hin, das für die schnelle Versorgung die Wahl des richtigen Ansprechpartners ebenfalls zentral sei. 112 wählen und möglichst genau den Einsatzort sowie die Zugänglichkeit beschreiben sowie im besten Falle, eine Person zur Einweisung an der Hauptstraße postieren, dies sind die Allgemein gültigen Hinweise, die zu beachten sind.


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