Wolfenbüttel: Fließender Übergang vom Kindergarten zur Grundschule durch "Brückenjahr"

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Der Übergang vom, teilweise spielerischen, Kindergartenalltag zur Grundschule beschert vielen Kindern Schwierigkeiten und Ängste. Um den Erstklässlern diesen schwierigen Übergang zu erleichtern, wurde im Jahr 2007 das Modellprojekt "Brückenjahr" ins Leben gerufen.

In der heutigen Ausschusssitzung für das Schulwesen stellte Claudia Dreischhoff, Leiterin des Familienzentrums Karlstraße und Mitglied im Beraterteam Brückenjahr, den Ausschussmitgliedern noch einmal die Vorzüge des Brückenjahrs dar und trug den Sachstandsbericht in aller Ausführlichkeit vor.

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Claudia Dreischhoff erklärt das Modell "Brückenjahr" Foto:



Durch die gleitenden Übergänge soll kein Bruch enstehen, sondern Kinder werden auf leichte und spielerische Weise auf den Alltag in der Grundschule vorbereitet. Dieser Übergang, das Brückenjahr, geschieht in Kooperation mit den Schulen, Kindergärten, Eltern und Kindern. Gemeinsam kann man so Konzepte zur Übergangserleichterung und Förderung erarbeiten und Entwicklungsstände beobachten. Besonders im Kindergarten gelingt die Zusammenarbeit mit den Eltern gut, das diese häufig in den Kindertagesstätten anwesend sind. Später in der Schule sei dies nicht mehr regelmäßig der Fall.

Von 2007 bis 2011 haben sich in Niedersachsen insgesamt 570 Modellprojekte dem Brückenjahr angeschlossen und haben positiven Resonanzen gemeldet. Begleitet von 51 sogenannten Beraterteams haben sich rund ein Drittel aller Grundschulen und ein Viertel aller Kindergärten Niedersachsens an dem Vorhaben beteiligt. Die Beraterteams, bestehend aus sozialpädagogischen Fachkräften und Grundschullehrern übernehmen die Organisation, Beratung und Vernetzung der Institutionen.

Am 31. Juli 2011 lief das Modellprojekt aus und hinterließ bei Lehrern, Erziehern und Eltern enttäuschte Gesichter. Man hatte sich an dieses Projekt herangetastet, Konzepte erarbeitet und Kontakte geknüpft. Außerdem sorgte das Modell bei den Fachkräften für mehr Stunden und Stellen, die nach dem Auslaufen des Projekts weggebrochen sind.

Nun soll das Projekt "Brückenjahr" mit den Beratungs- und Qualifizierungsstrukturen auf den Grundlagen der bisherigen Richtlinien weitergeführt werden. Dazu benötigt es bis zur Jahresmitte 2013 weitere Zuwendungen, damit die Zusammenarbeit von Kindergärten und Grundschulen gefördert werden könne.

Die Ausschussmitglieder hatten nach dem ausführlichen Bericht von Claudia Dreischhoff die Gelegenheit, das Projekt und deren Erfolgschancen weiter zu hinterfragen. Werner Blumeyer, Ausschussvorsitzender, hinterfragte sogleich die Erfahrungen und bat um wissenschaftliche Erkenntnisse zu dem Modell. "Gibt es Statistiken, die die Erfolgsaussichten und Erfahrungen belegen können und tritt eine deutliche Verbesserung der Bildung und des Lernstatus ein?", wollte Blumeyer wissen.

"Die Kinder gehen sorgenfreier und entspannter in ihren Schulalltag. Es gibt keine Ängste vor der Schule. Lernen bereitet den Kindern mehr Spaß, wenn sie gut vorbereitet werden. Das ist wissenschaftlich bewiesen", antwortete Claudia Dreischhoff.

Wichtig sei an er Weiterführung, das klare Rahmenbedingungen geschaffen werden. "Nur so können wir zusammenarbeiten und Vernetzungen herstellen. Die Politik muss hier steuern und bestimmte Bedingungen schaffen. Gemeinsam zum Wohl der Kinder", schließt sie ab.

Für das Gremium war die Berichterstattung von Claudia Dreischhoff sehr aufschlussreich und wird in Zukunft sicher noch oft Gegenstand einiger Sitzungen sein. Zum Sachstandsbericht konnte am heutigen Tag noch keine feste Prognose abgegeben werden, sondern wurde von den Mitgliedern als Bericht zur Kenntnis genommen.

Weiter Informationen zum Modell "Brückenjahr" finden sie hier: Brückenjahr 


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