Am Vorabend des 1. September laden traditionell der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und der SPD-Stadtverband Wolfenbüttel auf den Hauptfriedhof an der Lindener Straße in Wolfenbüttel ein, um der Opfer der Kriege und der Nazi-Gewaltherrschaft zu gedenken. Diesjährige Redner waren Falk Hensel (SPD) und Bertold Brücher (DGB), die an die Opfer des Nationalsozialismus in Wolfenbüttel erinnerten.
Der SPD-Stadtverbandsvorsitzende Hensel führte aus, dass im Juli 1933 die Gewerkschafter Fritz Fischer, Alfred Perkampus und Alfred Müller von Nazi-Schergen geschlagen, gefoltert und letztlich ermordet worden waren. Und er erinnerte an die Tradition, hier in Wolfenbüttel stetes Gedenken an solche Unmenschlichkeit zu bewahren. Er forderte: „Wir sind aufgerufen, öffentlich gegen Rassismus und Rechtsextremismus Stellung zu beziehen.“
Nachdenkliche Besucher aus den Reihen der SPD und des DGB heute auf dem Hauptfriedhof Wolfenbüttel. Fotos: (2) Privat Foto: (2) Privat
Der DGB – Kreisvorsitzende Brücher erinnerte an die 312 auf dem Hauptfriedhof der Stadt Wolfenbüttel im Gräberfeld 13 a zwischen 1941 und 1945 begrabenen sowjetischen Kriegsgefangenen und Zwangsarbeiter. Es ist jungen Leuten aus Wolfenbütteler Schulen zu verdanken ist, dass die auf dem Gräberfeld Bestatteten wieder ihren Namen erhielten. In 2005 und 2006 hatten die Schülerinnen und Schüler nach sehr umfangreicher Recherche Herkunft und Geschichte der Begrabenen erfasst und somit einen wichtigen Beitrag zur Völkerverständigung geleistet. Sie waren, so Brücher abschließend, dem russischen Sprichwort gefolgt: „Erst wenn der letzte Gefallene sein Grab erhalten hat, ist der Krieg zu Ende.“
Im Beisein der nachdenklichen Besucher dieser Gedenkveranstaltung wurden von SPD und DGB Kränze am Grab der ermordeten Gewerkschafter und am russischen Ehrenmal niedergelegt.
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