Wolfenbüttel: Mit "Mut, Gottvertrauen und Leichtsinn" die Curt Mast Jägermeister Stiftung überzeugt ***aktualisiert***

von Romy Marschall


| Foto: Romy Marschall



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Das Logo hängt mitten im Raum Foto:



Die Curt Mast Jägermeister Stiftung (CMJS) stellte gestern in der Rubensstraße 8 im neuen Jugendtreff 15/7 die Förderprojekte 2013 vor. Das Begegnungszentrum der Evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Martin Luther ist eines von 21 Projekten, die die Stiftung in den Bereichen Soziales, Sport, Kultur und Umwelt mit einer Gesamtsumme von 140.000 Euro fördert. Bei einer Ortsbegehung im "Treffpunkt 15/7" überzeugten sich Vertreter des Vorstands und Stiftungsrates auch vom Erfolg des ehrenamtlichen Engagements der Jugendlichen, die mit viel Kreativität beim Ausbau der neuen Stätte geholfen haben.


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Chrissi und Sebastian freuen sich über die Anerkennung ihrer Arbeit Foto:



Bereits im zehnten Jahr unterstützt die Curt Mast Jägermeister Stiftung förderungsfähige neue Projektideen wie den "Partibus" von Schülern des 12. Jahrgangs im Schloßgymnasium. Mit dem Fahrzeug wollen sie durch die Region touren und anderen Schülern zeigen, wie man durch ehrenamtliches Engagement an der Gesellschaft partizipieren kann. Förderfähig sind auch fortlaufende Langzeitprojekte wie die Sanierung des Anna-Vorwerk-Hauses oder erfolgversprechende Folgeprojekte der Beratungsstelle Pro Familia und der Jugendhilfe Wolfenbüttel im Bereich der Suchtprävention für Jugendliche.

Relativ neu sind die Förderungsbereiche Sport und Umwelt, berichtete der Vorstandsvorsitzende Florian Rehm und warb um mehr Anträge: "Die Anzahl ist bisher recht überschaubar." Gefördert wird beispielsweise die Deutsche Meisterschaft im Discgolf, die der Verein Tee-Timers 2013 nach Wolfenbüttel holen konnte. "Aber wir stiften auch gerne mal ein paar Bälle", sagte Rehm und machte deutlich, daß es keine Mindestförderhöhe gibt. Anträge können jährlich bis zum Stichtag 1. Oktober für das Folgejahr eingereicht werden.

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Ein Styropormodell half bei der Aufteilung der Räume Foto:



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Rainer Demuth (3.v.l.) erklärt das Modell Foto:



Kirchenvorstand Axel Isensee freute sich darüber, daß die Stiftung den neuen Treffpunkt 15/7 auswählte, um ihre Förderprojekte vorzustellen. Das Projekt der Jugendarbeit habe die Gemeinde vor rund drei Jahren damals noch in der Rubensstraße 1 auf 45 Quadratmetern begonnen, berichtet er und erzählt zugleich, daß man schnell feststellte, "der Raum ist zu eng". Mit Mitteln der Kirche sei dann das ehemalige Schleckergebäude mit über 200 Quadratmetern in der Rubensstraße 8 gekauft worden und mit viel ehrenamtlichen Engagement richteten Jugendlichen und Mitglieder der Gemeinde die Räumlichkeiten her. Er gibt zu: "mit einer Mischung aus Mut, Gottvertrauen und Leichtsinn haben wir gesagt, wir machen das hier".

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Florian Rehm hat nicht zum ersten Mal Spaß am Billardtisch Foto:



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Sport begeistert generationenübergreifend Foto:



Die anwesenden Jugendlichen bauen, malen und werkeln immer noch und sie putzen auch selbst. Aber sie haben auch "Spaß dran, zu sehen, wie etwas wächst" antwortet Evelyn Elsässer, als Florian Rehm nach der Motivation für das Engagement fragt. Die Frage, wie wichtig die Kirche in dem Zusammenhang sei, beantwortet die Jugendliche wie folgt: "das läuft eher im Hintergrund. Wir beten viel für das Projekt, es gab ja auch schon schwierige Phasen." Stiftungsratsvorsitzender Walter Sandvoss und Vorstandsmitglied Prof. Christoph Helm interessieren sich für den "Geist der Toleranz", wie Helm es nennt, der den Treffpunkt für alle Kulturen und Religionen offen sein läßt. "angekommen, angenommen" lautet das dem Römerbriefes 15,7 entnommene Motto, das zugleich namensgebend ist. Stiftungsratsmitglied Camill Freiherr von Dungern fragt nach dem Programm der Begegnungsstätte. "Wir lassen einfach die Besucher frei entscheiden, was sie machen wollen und sehen, was kommt", antwortet ihm Chrissi.

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Besichtigung des Multifunktionsraumes mit Axel Isensee (l.) Foto:



Der "Jugendtreff 15/7" ist derzeit an drei Nachmittagen geöffnet und wird von einer Kerngruppe aus sechs Jugendlichen betreut. Bestehende Kooperationen mit der Stadtjugendpflege, die das Projekt fachlich begleitet, werden möglicherweise erweitert um eine Kooperation mit der Ostfalia. Dann könnten Studenten hier Praktika oder ein Projektstudium absolvieren, wie es derzeit Sarah Beutel macht, die sich auch als Gemeindemitglied für den Treff einsetzt. Axel Isensee räumt ein, daß in der Organisation des Ehrenamts noch Lernbedarf bestehe: "Es ist eine Herausforderung als Leitung einen Weg zu finden, die Menschen in ihrem Engagement zu fordern, aber nicht zu überfordern." Derzeit laufe alles noch auf ehrenamtlicher Basis ohne die Unterstützung fest Angestellter, schildert der Kirchenvorstand und bedankt sich bei der Stiftung für die großzügige Unterstützung des Projektes.

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Gelungenes Engagement Foto:



Und die Stiftung tut noch mehr Gutes: die AWO Okerknirpse erhalten einen neuen Kindertransportwagen, die EFB darf sich über Unterstützung des Wellcome-Projektes freuen, der Integrationskindergarten Winnigstedt kann einen dritten Gruppenraum einrichten, an der Peter-Räuber-Schule wird die Bewegungstherapie fortgesetzt, die Grundschule Remlingen bekommt einen Niedrigseilgarten und auch die Clownswohnung wird gefördert. Für den MTV Wolfenbüttel gibts Gelder für die Wettkampfkleidung der Aerobic-Abteilung sowie die fortlaufende Förderung der Fechtabteilung. In Evessen wird eine Gedenktafel am Ehrenmal für die Gefallenen des Zweiten Weltkriegs angebracht, der TSV Uehrde erhält eine neue Vereinsfahne und in der Samtgemeinde Schöppenstedt wird ein Historischer Bauernmarkt unterstützt. In Wolfenbüttel wird das Bahnhofsfest zum 175. Jubiläum Deutsche Staatsbahn bezuschusst und die SPD des Landkreises kann ihre Geschichte in Form einer Chronik aufarbeiten. Der GEO-Erlebnispfad Asse bei Wittmar wird erweitert und Großprojekte wie die Kaiserpfalz Werla oder das Lessingtheater stehen weiterhin auf der Förderagenda.


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