Nach der Berichterstattung und nach den Äußerungen des Piratenpartei-Landtagskandidaten Sven Knurr gegenüber WolfenbüttelHeute.de, hat der 26jährige Student heute Abend gegenüber dem Kreisverband der Piratenpartei Wolfenbüttel-Salzgitter seinen Rücktritt von seiner Landtagskandidatur erklärt.
Knurr war als Direktkandidat im Wahlkreis 10 (Wolfenbüttel-Süd/ Salzgitter) vorgesehen. Heute noch hatte er seine Positionen gegenüber unserer Redaktion bekräftigt und sich erklärt (WolfenbüttelHeute.de berichtete ungekürzt und unkommentiert).
Den Text seiner Rücktrittserklärung, die unserer Online-Zeitung im Original vorliegt, veröffentlichen wir hier:
Mit sofortiger Wirkung trete ich von meiner Direktkandidatur zur Landtagswahl 2013 zurück. Ich ziehe damit die Konsequenzen aus meinen unbedachten Äußerungen zu Horst Mahler und Demonstrationen gegen Rechtsextremismus, um weiteren Imageschaden von der Partei abzuwenden.
Ich möchte mich an dieser Stelle zudem ausdrücklich dafür entschuldigen, einige Mitglieder der Partei mit im Affekt getroffenen Aussagen zur Demonstrationsfreiheit persönlich angegriffen zu haben.
Ich bitte um Weiterleitung auf die MLdG.
Sven Knurr
Der Kreis-Vorsitzende der Piraten-Partei, Werner Heise, bestätigte gegenüber unserer Online-Zeitung den Eingang des Rücktrittsgesuchs. "Ich begrüße den Schritt von Sven Knurr. Es ist die einzig richtige und konsequente Entscheidung", so Heise.
Ob Knurr auch seinen Vorstandsposten im Kreisverband niederlegt, blieb offen.
***Aktualisierung***
[image=5e1764cb785549ede64ccfa6]Etwa eine Stunde nach unserer Veröffentlichung erreichte uns eine Pressemitteilung des Landesverbandes der Piraten-Partei. Darin wird unsere Meldung offiziell bestätigt. Wir veröffentlichen die Mitteilung - wie immer - ungekürzt und unkommentiert:
Pressemitteilung der Piratenpartei Deutschland - Landesverband Niedersachsen
Zur sofortigen Veröffentlichung
Direktkandidat im Wahlkreis 10 Wolfenbüttel Süd / Salzgitter tritt nicht an
Nachdem es in den vergangenen Tagen einige Irritationen um Äußerungen des Direktkandidaten Sven Knurr aus dem Wahlkreis Wolfenbüttel Süd / Salzgitter gab, hat dieser am heutigen Abend Konsequenzen aus seinen Äußerungen gezogen.
Vorausgegegangen war eine parteiinterne Diskussion über eine von ihm unterzeichnete Petition zur vorzeitigen Freilassung von Horst Mahler Anfang 2011. Allein die Mitzeichnung dieser Petition ist mit den Positionen der Piratenpartei nicht vereinbar. Dies hat der Kandidat nach zahlreichen Gesprächen eingesehen.
Sven Knurr in einer kurzen Stellungnahme dazu: »Mit sofortiger Wirkung trete ich von meiner Direktkandidatur zur Landtagswahl 2013 zurück. Ich ziehe damit die Konsequenzen aus meinen unbedachten Äußerungen zu Horst Mahler und Demonstrationen gegen Rechtsextremismus, um weiteren Imageschaden von der Partei abzuwenden. Ich möchte mich an dieser Stelle zudem ausdrücklich dafür entschuldigen, einige Mitglieder der Partei mit im Affekt getroffenen Aussagen zur Demonstrationsfreiheit persönlich angegriffen zu haben.«
Die Piratenpartei befindet sich in einem kontinuierlichen Aufbau- und Lernprozess, das gilt sowohl für die innerparteiliche Entwicklung als auch für die Kandidaten selbst. Als Vorsitzender des zuständigen Kreisverband Wolfenbüttel / Salzgitter sagt Werner Heise dazu: »Ich begrüße den Schritt den Sven Knurr gewählt hat. Es ist die einzig folgerichtige Entscheidung.«
Auch der Landesvorstand hat sich persönlich mit Sven Knurr auseinandergesetzt, um einen Eindruck zu den Vorwürfen und der dahinter stehenden Person zu bekommen.
Nach der konsequenten Entscheidung von Sven Knurr äußerte sich Jessica ter Veer, Beisitzerin der Piratenpartei Niedersachen im Namen des Landesvorstandes: »Wir danken Sven Knurr für diesen mutigen Schritt und sprechen ihm unseren Respekt hierfür aus. Gleichzeitig möchten wir noch einmal unmissverständlich klarstellen, dass wir Sven Knurr auf keinen Fall extremistische Tendenzen unterstellen wollen oder dieses in der Vergangenheit getan haben. Wir wünschen uns, dass durch diesen Schritt wieder Ruhe in den Landesverband einkehrt und wir uns als Partei wieder verstärkt unseren politischen Themen widmen können.«
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