Wolfenbüttel: SPD-Kreistagsfraktion nimmt Stellung zur Altenpflegeausbildung - Es geht um ein vernünftiges Miteinander in der Altenpflegeausbildung




Der Antrag der Carl-Gotthard-Langshans Schule (CGLS) an den Wolfenbütteler Kreistag zur Schaffung eines Schulzweiges für die Altenpflege wurde in der Sitzung des Schulausschusses am 6. März abgelehnt (WolfenbüttelHeute.de berichtete). Dies verleitete Schülerinnen und Schüler der CGLS zum Protest, die sich damit auch an unsere Online-Zeitung gewandt hatten (WolfenbüttelHeute.de berichtete). In Bezug auf diese Veröffentlichung und der darin ausgeführten Darstellung der Schülerinnen, sowie des Kreistagsabgeordneten Victor Perli (Die Linke) nimmt nun, auch die SPD-Kreistagsfraktion Stellung. Wir veröffentlichen die Presseerklärung an dieser Stelle unkommentiert und ungekürzt.  

Presseerklärung der SPD-Kreistagsfraktion zum Beitrag „Carl-Gotthard-Langhans Schule soll keine Altenpflegeschule werden“ vom 18.03. in WolfenbüttelHeute.de 

„Natürlich ist es vollkommen nachvollziehbar und auch legitim, wenn sich Schülerinnen und die Schulleitung für die Einrichtung eines neuen Bildungsganges an ihrer Schule einsetzen. Dies gehört zu einer pluralistischen Gesellschaft, dies macht eine lebendige Demokratie aus. Das ist ein Teil von politischer Partizipation“, so die SPD-Kreistagsfraktion in einer Stellungnahme.

„Der Schulausschuss des Landkreises Wolfenbüttel, der aus demokratisch gewählten Vertreterinnen und Vertretern der Bevölkerung besteht, kann aber den Vorwurf, nicht vernünftig zu diskutieren und zu entscheiden, nicht so stehen lassen“, so Ute Heider, Vorsitzende des Schulausschusses. „Das Thema der Einrichtung eines neuen Berufsschulzweiges zur Altenpflegeausbildung ist in zwei Sitzungen des Schulausschusses ausführlich besprochen und diskutiert worden. Des Weiteren konnten die Schülerinnen auf der Schulausschusssitzung in Form von Statements ihre Bedenken vortragen, ihre Fragen wurden, wie es die Geschäftsordnung vorgibt, ausführlich beantwortet“, ergänzt Ute Heider.

„Die Aufgabe des Ausschusses für Schule und Sport besteht nicht darin, Vorlagen der Verwaltung oder Ansprüche der Schulleitung der hiesigen Berufsschule ohne Diskussion einfach durchzuwinken. Dies ist nicht unsere Vorstellung von Demokratie und politischer Gestaltung“, erklärt Thomas Jakob, Mitglied im Schulausschuss. „Was ist das für einen Verständnis von Demokratie, wenn jetzt den Abgeordneten des Kreistages mit dem ehemaligen Landrat und jetzigen Staatssekretär gedroht wird“, ergänzt Ute Heider.
„Die Bildungspartei SPD ist selbstverständlich der Auffassung, dass Bildung eine staatliche Aufgabe ist. Dies gehört zur Daseinsvorsorge“, so Thomas Jakob. „Wir haben unsere Berufsschule immer darin unterstützt, ein attraktives Angebot vorzuhalten. Wir sind deshalb sehr enttäuscht über die Vorwürfe seitens der Schulleitung, wir lassen uns aber auch nicht erpressen. Mittelfristig könnten wir uns eine Berufsfachschule Altenpflege vorstellen, es müssten aber auch die entsprechenden Ausbildungsplätze vorhanden sein“, fügt Thomas Jakob an.

„In Wolfenbüttel haben wir aber im Gegensatz zu anderen Landkreisen und Städten eine besondere Situation. Hier existiert bereits seit Jahren ein umfassendes und gewachsenes Angebot an Altenpflegefachschulen. Viele Ausbildungsbetriebe arbeiten mit diesen Schulen zusammen“, ergänzt Sabine Resch-Hoppstock, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion. „Wir wollen, dass es hier zu vernünftigen Absprachen zwischen den verschiedenen Trägern kommt. Dieser Prozess soll durch die zuständige Dezernentin des Landkreises moderiert werden. Als Ergebnis dieses Prozesses könnten wir natürlich auch eine entsprechende Klasse an der Cal-Gotthard-Langhans-Schule sehen. Die Abgeordneten des Kreistages ringen um ein vernünftiges Miteinander der verschiedenen Schulen, die die Ausbildung zur Altenpflege anbieten.“

„Positiv bewerten wir das Engagement der drei Schülerinnen“, so Patrick Krause, Mitglied im Schulausschuss für die SPD-Kreistagsfraktion. „Gerne hätten wir persönlich ein Gespräch geführt. Leider haben sie noch nicht auf unser Gesprächsangebot reagiert, was wir sehr bedauern!“

Laut gültigen Erlass (EB-BBS) sind für die Neueinführung von Bildungsgängen eine Planzahl von 27 Schülerinnen und Schülern notwendig. Hierfür wird auch die entsprechende Anzahl von Ausbildungsplätzen benötigt. Diese Ausbildungsplätze müssen neben den bereits bestehenden gefunden werden.


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