Wolfenbüttel: Stadt will ÖPNV verbessern, "wir wollen mithelfen" sagen die Vertreter von 424 Stimmen - Versuch des Informationsaustauschs

von Romy Marschall


| Foto: Romy Marschall



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Versuch eines Informationsaustausches zur Umgestaltung des Kornmarktes Foto:



Viele Mißverständnisse wurden gestern abend in der Lindenhalle offenbar. Um 19.30 Uhr trafen sich der Bürgermeister Thomas Pink, Stadtentwickler Frank Niemeyer, Vertreter der Fraktionen von CDU und Grünen zum Gespräch mit der Initiative "Der Busbahnhof gehört an den Bahnhof". Anlaß war die offizielle Übergabe von 424 Unterschriften gegen die geplante Kornmarkt-Umgestaltung. Fazit: Kommunikation ist eine hohe Kunst.


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Das von der Bürgerinitiative kritisierte Konzept der Stadt zur Kornmarkt-Umgestaltung Foto:



Zunächst stellten die Vertreter der Initiative, Wolfgang Köhler und Dr. Hubert Mayer, klar, daß es Ihnen nicht um die völlige Herausnahme des motorisierten Verkehrs ginge. "Busse ja - Busbahnhof am Kornmarkt - nein!" zitieren sie in Ihrer Handreichung die Stimmen der Bürger, "Warum gibt es eine Planung ohne Alternative?" Ihr Ziel ist der "größtmögliche städtebauliche Werterhalt von Kornmarkt, Hauptkirche und Reichsstraße." - Sie wollen sich beteiligen und Gehör finden.

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Köhler und Mayer legen die Finger auf Schwachstellen Foto: Archiv/Romy Marschall



Wolfgang Köhler macht in seinem Vortrag auf verschiedene Schwachstellen bei der Konzeptplanung aufmerksam und bietet direkte Lösungsvorschläge an. Nachdem Dr. Mayer ein Meinungsbild in Fragenform vorgestellt hat, bittet die Initiative um schriftliche Antworten auf die vorgelegten Fragen. Besonders aufgestoßen sei den Bürgern, so zeigte es sich in den Gesprächen, "dass das Konzept nicht früh genug öffentlich vorgestellt wurde." - Die Stadt bedankt sich für die vielen Anregungen und Hinweise.

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Das Gegenkonzept der Initiative zur städtebaulicher Werterhaltung am Kornmarkt Foto:



Mehrheitlich wird dann hervorgehoben, dass es seitens der Stadt vielerlei Handlungseinschränkungen gäbe. So habe man seinerzeit versucht mit Sanierungszuschüssen für die Innenstadt Einfluß zu gewinnen, "aber die Zuschüsse wurden nicht beantragt, die Eigentümer wollten ihre Gestaltungsfreiheit behalten," stellt Bürgermeister Pink klar und illustriert: "Immer wieder werde ich gefragt: was passiert mit Hertie? Das weiß ich nicht, muß ich dann antworten. Wir müssen klar machen, wo wir handeln können und hier können wir nicht handeln." - Die Initiative bedankt sich für die Aufklärung.

Politik und Verwaltung machen deutlich, daß ständig Antworten gegeben würden. Birgit Oppermann (CDU) weist auf die Öffnung zu mehr Mitsprache in den vergangenen Jahren hin durch persönliche Präsenz in der Öffentlichkeit: "Wir sind nicht hinter Glas, wir sind da, zum Anfassen und ernst nehmen." Gleichzeitig bemängelt sie die teils verkürzte Darstellung in der Presse und betont, "nachträglich etwas zu ändern, ist immer schwierig." - Sie wollen auch Beteiligung und Gehör finden.

Die Initiative wünscht sich einen "Vergleich auf Basis belastbarer Daten, keine Untersuchung verschiedener Szenarien". Die Stadt wünscht sich eine umfängliche Berichterstattung, um Ihre Informationsbemühungen zu unterstützen. Die Redaktion von Wolfenbüttelheute.de wird diesem Wunsch nachgehen, sich umfassend informieren und weiter darüber berichten.

Einig war man sich schließlich über Folgendes: "Wir müssen unermüdlich alles erklären, was wir tun," formuliert es Stefan Brix (Grüne). Thomas Pink ergänzt: "oder was wir nicht tun können!"


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