[image=5e17654c785549ede64ce75c]Die Vahlberger Asse-Aktivisten und der Verein aufpASSEn beteiligten sich am Samstag, den 09. März 2013 zusammen mit 20000 Menschen an der Aktions- und Menschenkette rund um das Atomkraftwerk Grohnde. In dem kleinen Flüsschen Lamme wurde die Kontamination des Wassers symbolisch mit Fässern dargestellt. In dem angenommenen Katastrophenszenario der ‚Regionalkonferenz AKW Grohnde abschalten’ wurde die Bevölkerung in einem Umkreis von 40 km rund um das AKW Grohnde aufgerufen, dass Sperrgebiet zu verlassen. Nach dem Szenario wurden bei einem Unfall im Kernkraftwerk Grohnde seit Mittwochmorgen radioaktive Stoffe freigesetzt. Mit der Aktion wurde das Ausmaß einer ähnlichen Katastrophe wie in Fukushima sichtbar gemacht und für die Stilllegung aller Atomanlagen demonstriert. Die Teilnehmer gedachten damit zugleich der Opfer der großen Reaktorkatastrophen von Windscale (1957), Harrisburg (1979), Tschernobyl (1986) und Fukushima (2011).
Welche Auswirkung die atomare Katastrophe in Fukushima hat, zeigt eine Untersuchung der ‚Deutschen Sektion der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges, Ärzte in sozialer Verantwortung e.V. (IPPNW)’. Erste gesundheitliche Folgen der Atomkatastrophe sind jetzt schon sichtbar. So war – ganz ähnlich wie nach Tschernobyl – neun Monate nach dem Beginn der Atomkatastrophe in Japan ein Geburten-Rückgang festzustellen. Im Dezember 2011 kamen in ganz Japan mehr als 4000 Neugeborene weniger zur Welt. Auch wurde in Japan eine erhöhte Säuglingssterblichkeit beobachtet: Über die statistische Erwartung hinaus starben 75 Kinder im ersten Lebensjahr. Auch wurden in der Präfektur Fukushima bei mehr als 50000 Kindern Schilddrüsenzysten bzw. –knoten festgestellt was bei Kindern eigentlich sehr selten der Fall ist. Eine konservative Abschätzung der Krebserkrankungen geht von mindestens 18000 Fällen aufgrund externer Strahlung und von ebenso vielen durch die Nahrungsaufnahme aus.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) veröffentlichte am 28. Februar 2013 ihre Gesundheitsrisikobewertung zur atomaren Katastrophe von Fukushima. Die WHO kommt in ihrem Bericht zu dem Schluss, dass die Risiken für die allgemeine Bevölkerung innerhalb und außerhalb Japans niedrig sind und kein signifikanter Anstieg der Krebsraten oberhalb des Normalniveaus zu erwarten ist.
Wie ist diese Diskrepanz zu erklären? Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) darf laut einem Vertrag mit der Internationalen Atomenergieorganisation (IAEO) keinen unabhängigen Bericht veröffentlichen, sondern sie muss das Einverständnis der Internationalen Atomenergieorganisation (IAEO) einholen. Dabei ist die Internationalen Atomenergieorganisation (IAEO) eine Lobbyorganisation. In ihrer Satzung steht, dass ihre wichtigste Funktion, den Beitrag der Atomenergie für Frieden, Gesundheit und Wohlstand weltweit zu beschleunigen und auszuweiten ist. Wie kann die IAEO also an einer unabhängigen Berichterstattung interessiert sein?
Weitere Informationen zu dem Thema und zur Energieversorgung gibt es am 31.08.2013 wieder bei der ‚Nacht am Schacht’ in Remlingen.
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