Wer kennt das nicht? Die Schranken am Bahnübergang am Wolfenbütteler Hauptbahnhof senken sich zu Stoßzeiten beinahe im Minutentakt. Kaum haben sich die Schranken erhoben, gehen sie auch schon wieder runter. Regelmäßig sorgt das für Verstopfung in Richtung Innenstadt und Stadtauswärts.
[image=5e1764c3785549ede64ccdea]Dies nahm die CDU-Fraktion zum Anlass, bei der Stadtverwaltung eine Überprüfung zur Entlastung des Bahnübergangs zu beantragen. Im Januar vergangenen Jahres wurde die Prüfung im städtischen Bauausschuss in Auftrag gegeben. Das Ergebnis stellte Gerhard Wilms, Amtsleiter für Planen und Bauen, in der heutigen Sitzung vor.
Die Untersuchung ergab, dass eine zusätzliche Entlastungsbrücke nicht zum erhofften Erfolg führen würde.
Die Planungen für eine Entlastungsbrücke über die Bahn auf der Höhe Monplaisir zwischen Halchterscher Straße und Lange Straße werden auf Grund des ungünstigen Kosten-Nutzen- Verhältnisses nicht weitergeführt. (Auszug aus der Anlage des städt. Bauausschuss).
Die Begründung klingt banal, aber weitestgehend einleuchtend. Täglich überqueren rund 8000 Fahrzeugen den Bahnübergang und dennoch würde eine weitere Brücke nur wenig Entlastung schaffen. Der Bahnübergang liegt in einem ungünstigen und stark befahrenen Bereich zwischen "Kalten Tal" und "Schulwall". Doch die Wartezeiten sind nicht etwas nur auf das hohe Verkehrsaufkommen zurück zuführen. Vielmehr liegt es an den unregelmäßigen Schließzeiten der Schranken. Würde man nun eine zusätzliche Brücke bauen, läge die Entlastung nur zwischen 18 und 27 Prozent. Zu wenig, sagt die Stadtverwaltung. Das Kosten-Nutzen-Verhältnis würde die Umbauarbeiten nicht rechtfertigen.
Durch die Entlastungsstraße wäre nur ein recht geringer Entlastungseffekt am Bahnübergang zu erwarten (-18 bis - 27%), da sie ungünstig zur Hauptwegebeziehung zwischen Kaltem Tal und Innenstadt liegt. Diese Reduktion des Kfz-Aufkommens ist nicht ausreichend, um den Verkehrsfluss am Bahnübergang nennenswert zu verbessern. Ein solcher Effekt träte wegen der geringen Entfernung zu den benachbarten Kreuzungen erst bei einer Verkehrsabnahme um 40 % am Bahnübergang ein. Entsprechend wären ergänzend deutliche Eingriffe in das Straßennetz erforderlich (z.B. Einbahnregelung am Harztorwall) (Auszug aus der Anlage des städt. Bauausschuss).
Die Schließzeiten müssen optimiert werden, dies könnte man jedoch nur bedingt beeinflussen, da sie Sache der Deutschen Bahn sei. Die Schließzeiten sind stark vom diensthabenden Fahrdienstleiter abhängig und liegen in seinem Ermessen. Der eine lässt die Schranke eher runter, der andere etwas später. Die Deutsche Bahn habe jedoch eine Optimierung der Schließzeiten in Aussicht gestellt, um unnötige Wartezeiten am Bahnübergang zu vermeiden.
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