Zerstörter Tedi in Wolfenbüttel: Teil einer großen Brandserie?

Immer wieder kam es in den vergangenen Monaten zu Bränden in Tedi-Filialen. Steckt mehr dahinter?

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Der Tedi-Markt in Wolfenbüttel brannte vollständig ab. (Archiv)
Der Tedi-Markt in Wolfenbüttel brannte vollständig ab. (Archiv) | Foto: Feuerwehr Wolfenbüttel

Wolfenbüttel. Der Schock war groß in Wolfenbüttel, als der Tedi-Markt in der Schweigerstraße am 8. September plötzlich in Vollbrand stand. Eine Rauchsäule stieg über der Stadt empor, die Filiale fiel den Flammen zum Opfer. Doch: es ist nicht der einzige Brand bei Tedi gewesen in den vergangenen Monaten. Steckt vielleicht mehr dahinter?



regionalHeute.de hatte direkt nach dem Brand bereits bei der Staatsanwaltschaft Braunschweig nachgehakt. Damals konnte die genaue Brandursache noch nicht bestimmt werden. In den sozialen Medien wurde bereits spekuliert, ob es sich um eine Brandserie handeln könnte. So hatte es in den vergangenen Monaten mehrere Tedi-Filialen gegeben, in denen Feuer ausgebrochen waren. Im Januar in Hannover, im April in Krefeld, im Juni in Flensburg und jetzt in Wolfenbüttel - später noch im österreichischen Wögl. Geht ein Feuerteufel um, der es speziell auf Tedi abgesehen hat?

Auch knapp drei Wochen nach dem Großbrand in Wolfenbüttel laufen noch die Ermittlungen, so bestätigte die Staatsanwaltschaft Braunschweig erneut. Einen direkten Zusammenhang zu anderen Bränden würde man aktuell nicht sehen. "Derzeit sind keine Anhaltspunkte für einen möglichen Tatzusammenhang ersichtlich", so Sascha Rüegg von der Staatsanwaltschaft.

Wie sieht es in den anderen Städten aus?


Eine Anfrage in den anderen deutschen Städten ergab ein ähnliches Bild. Nach dem Brand von Tedi in der Ernst-August-Galerie am 20. Januar wird wegen des Verdachts der Brandstiftung gegen eine Mitarbeiterin ermittelt. "Ein Zusammenhang mit weiteren Bränden in anderen Tedi-Filialen in Deutschland und im benachbarten Ausland wird bisher nicht gesehen", so Can Türkay von der Staatsanwaltschaft Hannover. Das Verfahren läuft noch.


Aus Krefeld, hier hatte es am 25. April gebrannt, heißt es seitens der Staatsanwaltschaft: "Den zur Verfügung stehenden Beweismitteln war zu entnehmen, dass es sich bei den - unbekannt gebliebenen – Tätern ersichtlich um schuldunfähige Kinder handelte. Ein Zusammenhang mit überregionalen Brandfällen wird diesseits nicht gesehen." Die Ermittlungen wurden inzwischen eingestellt.

Auch zum Brand in Flensburg vom 15. Juni gibt es aktuell keinen Hinweis auf Zusammenhänge mit anderen Bränden. Oberstaatsanwalt Bernd Winterfeldt erklärt: "Wir gehen derzeit von Brandstiftung aus, allerdings ist die Beweislage insgesamt derzeit nicht gut. Das Verfahren wird gegen 'Unbekannt' geführt. Ein Zusammenhang mit anderen Taten im Bundesgebiet wird polizeilicherseits nach meinem Kenntnisstand nicht gesehen."

Entwarnung?


Demnach scheint es bis jetzt danach auszusehen, dass es keinen Feuerteufel gibt, der durch Deutschland zieht und es auf Tedi-Filialen abgesehen hat. Um ein endgültiges Urteil fällen zu können, muss man allerdings die noch offenen Ermittlungen abwarten. Beunruhigend bleibt dennoch, dass es da draußen Menschen gibt, die Feuer legen und damit das Leben anderer absichtlich aufs Spiel setzen.


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