Zivilcourage hat viele Gesichter: Polizei Wolfenbüttel zeigt drei von ihnen

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Wolfenbüttel. Jedes Jahr, seit vielen Jahren, zeichnet die Polizei Wolfenbüttel jene Bürger aus, die nicht wegschauen, sondern einschreiten. Auch nun, kurz vor Weihnachten, wurde diesen Menschen für ihre Courage gedankt.

Nicht immer treten Menschen mit einer Selbstverständlichkeit für ihre Mitmenschen ein, vereiteln Straftaten, oder retten gar Leben. Drei, die ohne zu überlegen genau dies taten, empfing das Wolfenbütteler Polizeikommissariat.

"Es ist wichtig, den Bürgern zu zeigen, dass es couragierte Menschen gibt. Heute sind es ganz unterschiedliche Fälle und Menschen, die wir für ihr Handeln auszeichnen und das ist auch das Motto der Kampagne -'Zivilcourage hat viele Gesichter-zeig deins-", so Polizeioberrat und Dienstellenleiter Rodger Kerst.

Drei junge Männer sind auf ganz unterschiedliche Weise für das Wohl ihrer Mitmenschen eingetreten und sind nun Gesichter der Zivilcourage. Für ihr vorbildliches Vorgehen, das Vereiteln einer Straftat und für die Rettung eines Menschenleben ernteten sie Lob und Anerkennung. Als kleines Dankeschön gab es von den Kooperationspartnern der Wolfenbütteler Polizei-Kampagne, "der weiße Ring", das "CineStar Wolfenbüttel" und das "E-Center Brüggendieck", kleine Aufmerksamkeiten.

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Tobias Kämpfe und Marcel Döring Foto:


Womöglich ein Leben gerettet


Der 22-jährige Marcel Döring und sein Freund Tobias Kämpfe, 27, waren am Abend des 21.September auf dem Rückweg vom Einkaufen, als sie am Ententeich Hilferufe hörten. "Es war schon dunkel und wir konnten nicht erkennen, woher die Rufe kamen. Wir haben uns dann auf die Suche gemacht, konnten jedoch nichts finden. Uns kam die Situation aber komisch vor und so haben wir die Polizei gerufen", erklärt Tobias Kämpf die Situation.

Die alarmierte Polizei traf schon nach wenigen Minuten ein und die jungen Männer konnten den Beamten mitteilen, dass im Teich offensichtlich ein älterer Mann ins Wasser gefallen sei und dort wohl schon eine Stunde im Wasser war.

"Erschreckend fanden wir, dass sich einige Personen am Stadtgraben befanden, aber niemand reagiert hat. Wir konnten den Mann selber ja auch nicht sehen, sind aber den Rufen gefolgt und konnten die Stelle ungefähr ausmachen, wo er sich befinden musste", so Tobias Kämpfe.
Die Beamten konnten den unterkühlten Mann, der eine 10 Meter hohe Böschung herabgerutscht war, bergen und ins Klinikum bringen.
"Ohne die Hilfe und tolle Reaktion der beiden Männer, wäre der Mann womöglich ertrunken. Herr Kämpfe und Herr Döring haben alles richtig gemacht. Sie haben sofort die Polizei verständigt und so wertvolle Minuten gewonnen", lobt Rodger Kerst.
Ganz besonders freuten sich die Retter über einen Anruf am darauffolgenden Tag. "Der Mann hat uns am nächsten Tag angerufen und sich persönlich bei uns bedankt. Das fanden wir wirklich gut", freuen sich Marcel Döring und Tobias Kämpfe.

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Mike Wietzek Foto:


Dreister Diebstahl von Buntmetallen verhindert


Der Wolfenbüttler Mike Wietzek ärgerte sich am späten Abend des 5. Novembers über Lärm auf der Straße. "Es war gegen Mitternacht und ich hörte Lärm vor meinem Fenster und fühlte mich in meiner Nachtruhe gestört. Weil in letzter Zeit oft Schäden an Autos in unserer Straße gemeldet wurden, ging ich nachschauen", beschreibt er die Geschehnisse. Am Anhänger seines Nachbarn machte sich ein Mann zu schaffen und versuchte die darauf gelagerten Kupferrote zu stehlen. Der 1,97 Meter große Mike Wietzek zögerte nicht lange und sprach den Mann mit und an. Dieser, nun ertappt, räumte eiligst die Röhre wieder in den Anhänger. Keine Beute, keine Anzeige, dachte er sich wohl. Doch Mike Wietzek rief die Polizei und sorgte dafür, dass der Mann nicht die Flucht ergriff. "Ich musste nichts weiter tun. Der Mann blieb einfach da, wo er war bis die Polizei eintraf", so Wietzek.

Ob es nun der Schreck über die Entdeckung seines Vorhabens war, oder ob der Täter von der Erscheinung des 1,97 Meter großen Wietzeks eingeschüchtert war und deshalb nicht die Flucht ergriff, ist unklar. "Wir vermuten aber schon, dass der Täter von Herrn Wietzeks Erscheinung eingeschüchtert war und deshalb ohne Widerstand am Tatort blieb. Durch das beherzte Eingreifen konnten wahrscheinlich mehrere Diebstähle verhindert werden. Womöglich hätte der Täter seinen Beutezug sonst woanders fortgesetzt", so Thomas Arth, Leiter Ermittlungsdienst. "Ich weiß nicht, was ich gemacht hätte, wenn der Täter abgehauen wäre. Ich hätte wohl entsprechend reagiert und versucht ihn aufzuhalten", schmunzelt Mike Wietzek.

Fur ihr couragiertes Handel, ohne sich dabei selber zu gefährden, überreichte Rodger Kerst eine Urkunde und Gutscheine vom CineStar und dem E-Center Brüggendieck.

Zivilcourage zahlt sich aus - und zwar nicht wegen der kleinen Aufmerksamkeiten, sondern wegen des guten Gefühls, etwas für seine Mitmenschen getan zu haben.


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