Zum Schutze der Bienen - "Jeder kann etwas tun"

von Max Förster


Von links: Ute Kabbe, Andreas Memmert, Kerstin Fricke, Frank Oesterhelweg, Richard Hein, Reinhard Wolf, August Wilhelm Kiehne, Jürgen Frühling und Volker Meyer befüllen die Tüten mit der bienenfreundlichen Blühmischung. Fotos: Max Förster
Von links: Ute Kabbe, Andreas Memmert, Kerstin Fricke, Frank Oesterhelweg, Richard Hein, Reinhard Wolf, August Wilhelm Kiehne, Jürgen Frühling und Volker Meyer befüllen die Tüten mit der bienenfreundlichen Blühmischung. Fotos: Max Förster | Foto: Max Förster



Schladen. Die Gemeinde Schladen-Werla lädt am 12. Februar von 15 bis 18 Uhr zur zweiten Bienenveranstaltung ins Dorfgemeinschaftshaus ein, um den Besucherinnen und Besuchern die Bedeutung von Bienen und anderen Insekten in Landwirtschaft, Garten und Natur näherzubringen.

Vom Umweltschützer bis zum Landwirt, von Vereinen bis hin zu Großorganisationen kommen am 12. Februar Bienenfreunde aus den Regionen Wolfenbüttel, Salzgitter, Harz (Sachsen-Anhalt) und Braunschweig zusammen, um etwas für den Schutz der "fliegenden Ärzte" und Honiggeber zu tun. In einem Pressegespräch wurden die Hintergründe dieser Veranstaltung und die Bedeutsamkeit der Honig- aber auch der Wildbienen erläutert. Über 100 Teilnehmer haben sich bereits dafür angemeldet, darunter Landwirte und Landfrauen, Vertreter des Naturschutzbundes, zahlreiche Imker und andere Umweltschützer und Vereine. "Wir möchten Menschen zusammenbringen und gemeinsam etwas tun", betonte der Bürgermeister der Gemeinde Schladen-Werla Andreas Memmert. "Landwirte und Imker haben gleiche Interessen", fügte der Landwirt und CDU-Landtagsabgeordnete Frank Oesterhelweg hinzu und betonte die kommunale Bedeutsamkeit des Bienenschutzes nicht nur für den Umweltschutz und hinsichtlich wirtschaftlicher Aspekte, sondern auch im Bereich der Bildung. Das bestätigte auch Kerstin Fricke von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. "Ohne Landwirtschaft funktioniert das mit den Bienen nicht."

Saatgut für eine bienenfreundlichen Umgebung


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Bienenfreundliche Blühmischung Foto: Max Förster



Rund 561 verschiedene Bienenarten - eine von ihnen sei bereits 80 bis 90 Millionen Jahre alt - gibt es auf der Welt, verriet die Umweltbeauftragte Ute Kabbe. 39 Arten seien bereits ausgestorben. "Wir müssen verhindern, dass noch weitere Bienen auf der roten Liste landen oder gar aussterben", betonte sie. Deswegen sei es wichtig, so Ute Kabbe, auf den Bienenschutz aufmerksam zu machen. Einen wichtigen Beitrag leistet hierbei auch der Landschaftspflegeverband, der insgesamt 200 Kilogramm Saatgut für die Veranstaltung gespendet hat. "Wir benötigen dringend die Bienen und müssen zusätzliche Räume für Bienen schaffen", erklärte der Vorsitzende des Landschaftspflegeverbandes Volker Meyer. Das Saatgut bestehend aus Alexandrinerklee (30 Prozent), Sonnenblumen (20 Prozent), Phacelia (15 Prozent), Perserklee (15 Prozent), Buchweizen (15 Prozent) und Ölrettich (5 Prozent) soll in kleine Tüten abgefüllt und an die Teilnehmer der Veranstaltung übergeben werden. "Jeder kann etwas tun", erklärte auch Jürgen Frühling, Vorsitzender des Landesverbandes Hannoverscher Imker e. V. So können auch Blumenkästen bienenfreundlich gestaltet und somit kleine Blühstreifen geschaffen werden.

Die Bedeutsamkeit der Bienen


Die Imker August Wilhelm Kiehne, Reinhard Wolf und Richard Hein, die sich seit vielen Jahren den Bienen verschrieben haben, betonen die Wichtigkeit des Bienenschutzes. "Bienen nehmen nicht die Nahrung von Insekten weg", erklärte August Wilhelm Kiehne, ganz im Gegenteil, sie sorgen dafür, dass andere Nahrung erhalten, so der Imker. Reinhard Wolf hat ein Insektenhotel aufgestellt und Büsche gepflanzt, damit nicht nur die Bienen, sondern auch Vögel im Herbst und Winter die Pflanzen anfliegen können. Richard Hein weist sogar auf den gesundheitlichen Aspekt durch den kostbaren Saft der Biene hin. "Honig und Propolis sind für mich Medizin", so der Imker. So habe er die heilenden Kräfte des Propolis - das Antibiotikum der Biene - direkt erfahren können. Er berichtete, wie das Bein seines Vaters, das eigentlich hätte amputiert werden müssen, durch die Wirkung des Bienenharzes geheilt werden konnte.

Vorträge und Honigverkostung


Die Veranstaltung am Freitag, 12 Februar, ist kostenlos und für jedermann offen. Gespickt mit musikalischer Unterhaltung der Kindertagesstätte Im Winkel, Fachvorträgen sowie einer Honigverkostung und der Besichtigung der Ausstellung wird der Nachmittag nicht nur informativ, sondern auch unterhaltsam gestaltet sein. Für jeden Gast gibt es dann auch eine kleine Tüte der bienenfreundlichen Blühmischung mit nach Hause.


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