Wolfsburg. Die Anzahl der Schulanfängerkinder in Wolfsburg nimmt weiter zu, was die Kapazitäten der Grund- und Gesamtschulen stark beansprucht. Für das Schuljahr 2024/2025 wurden bisher 1386 Kinder angemeldet, während 193 Kinder noch keiner Schule zugewiesen sind. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es bereits jetzt 108 Anmeldungen mehr. Diese im Hinblick auf die Kapazitäten und Lehrerversorgung besorgniserregenden Zahlen wurden heute dem Schulausschuss der Stadt Wolfsburg präsentiert. So geht aus einer Pressemitteilung der Stadt hervor.
Die städtischen Schulen sind nahezu ausgelastet, sowohl im Primar- als auch im Sekundarbereich, teilt die Verwaltung mit. In einzelnen Grundschulen besteht seit einigen Jahren das Risiko von knappen Anmeldeverfahren und Losverfahren aufgrund steigender Schülerzahlen. Die Auslastung im Primarbereich beträgt zwischenzeitlich 87 Prozent über alle Jahrgänge hinweg. Insbesondere in einigen Planungsbereichen wird es eng. Eine freie Schulwahl kann bei Zuzug nicht mehr gewährleistet werden. Eine zusätzliche erste Klasse an der evangelischen Waldschule Eichelkamp im Schuljahr 2024/25 ist eine Maßnahme, um Plätze in der Innenstadt zu gewährleisten. Eine vorübergehende Erweiterung der Regenbogenschule für das Schuljahr 2023/24 konnte aufgrund mangelnder Lehrerkapazitäten nicht realisiert werden.
Auch zukünftig ein Problem
Der Übergang der starken Jahrgänge aus dem Primarbereich in den Sekundarbereich wird spätestens ab dem Schuljahr 2025/26 zu weiteren Herausforderungen führen. Derzeit liegt die Auslastung in der Stadt bei 88 Prozent im Sekundarbereich. Besonders die höheren Jahrgänge, insbesondere der neunte Jahrgang mit den Schulformen Real- und Gesamtschule, sind stark ausgelastet.
Aufgrund des Lehrkräftemangels und der rechtlichen Anforderungen steht die Stadt Wolfsburg in engem Dialog mit dem Regionalen Landesamt. Obwohl vorsorgliche Maßnahmen wie Klassenteilungen im Hinblick auf absehbare Entwicklungen erwogen wurden, sind sie aufgrund rechtlicher Bestimmungen und fehlenden Personals nicht umsetzbar.
Auswirkungen auf das Ganztagsangebot
Es sei deswegen zwingend erforderlich, die im Grundsatzbeschluss "Entwicklung der Wolfsburger Schullandschaft" festgelegten Erweiterungsvorhaben umzusetzen. Darüber hinaus könnten kurzfristig weitere temporäre und dauerhafte Maßnahmen zur Erhöhung der Kapazität erforderlich sein. Es sei jedoch realistisch davon auszugehen, dass sich die Unterrichtsversorgung auch in den kommenden Jahren nicht verbessert.
Die Dezernentin für Jugend, Bildung und Integration, Stadträtin Iris Bothe, betont die drängende Problematik des Personalmangels in den Schulen. Obwohl die Pädagogen engagiert für Kinder und Jugendliche arbeiten, stoßen sie neben der Unterrichtsversorgung an ihre Grenzen, wenn es um den Anspruch an eine ganztägige Bildung unserer Kinder und Jugendlichen geht. Die Auswirkungen dieses Mangels werden sich in den kommenden Monaten insbesondere auf das Ganztagsangebot der Grund- und weiterführenden Schulen auswirken. Diese Warnung verdeutliche die ernste Lage in der Bildungslandschaft Wolfsburgs.
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