Berliner Brücke: Nur noch auf zwei Spuren befahrbar

Fahrzeuge, die mehr als 7,5 Tonnen wiegen, dürfen das Bauwerk nicht mehr benutzen.

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Symbolfoto | Foto: Max Förster

Wolfsburg. Neue Berechnungen zur Tragfähigkeit der Berliner Brücke haben ergeben, dass nur noch zwei der drei Spuren je Richtung befahrbar sein dürfen. Weitere Einschränkungen auf der Strecke seien laut Stadtverwaltung daher ab Mitte Oktober unvermeidbar.



Außerdem dürfen Fahrzeuge, die mehr als 7,5 Tonnen wiegen, das Bauwerk nicht mehr benutzen. Eine Ausnahme bilden die Einsatzfahrzeuge der Polizei und Feuerwehr sowie der Linienbusverkehr. Die Regelungen gelten für die restliche Lebensdauer der Brücke. Die Stadt werde den Bereich entsprechend beschildern, die Fahrbahn markieren und eine Schutzwand installieren. Das erfolge parallel zur Fahrbahnsanierung des St. Annen-Knoten in den Herbstferien, teilte die Verwaltung in einer Mitteilung am Montag mit.

Defizite bei der Tragfähigkeit


Zur nächsten anstehenden Hauptprüfung im Herbst sollen Teile der Beschichtung unterhalb der Brücke zur Klärung der Risssituation entfernt werden. Durch das Vorgehen soll die Lebensdauer der Berliner Brücke ausgenutzt werden. Es gibt in Wolfsburg mehr als 100 Brückenbauwerke, die in regelmäßigen Abständen geprüft werden. Bei der Überprüfung der Berliner Brücke hatten sich in den vergangenen Jahren rechnerische Defizite bei der Tragfähigkeit ergeben. Daraufhin wurden erste Schritte zur Verlängerung der Restlebenszeit eingeleitet. Dazu wurden ein Überholverbot für Lastkraftwagen sowie ein Mindestabstand für diese Fahrzeuge von 50 Meter verkehrsbehördlich angeordnet.

Brücke noch zehn Jahre nutzbar


Die Auswirkungen werden seitens der Stadt Wolfsburg gering eingeschätzt, weil die Brücke vom LKW-Verkehr weniger genutzt wird. Da eine dauerhafte Wiederherstellung der Tragfähigkeit der Brücke mit vertretbaren Aufwand wirtschaftlich nicht möglich ist, ist eine bauliche und verkehrliche Gesamtlösung für die Querung des Mittellandkanals und der Hauptstrecke Hannover/Berlin der Deutschen Bahn bereits in Planung.
Aufgrund von Untersuchungen und der ergriffenen Einschränkungen geht die Stadt weiterhin davon aus, dass die Berliner Brücke noch eine Restlebenserwartung von knapp zehn Jahren haben wird. Die Stadt wird diese Zeit effektiv nutzen, um die Erneuerung der Berliner Brücke in diesem Zeitfenster vorzubereiten. Hierbei werden insbesondere auch Lösungsmöglichkeiten für die gesamtstädtischen Verkehre erarbeitet. Die Anbindung der Nordstadt und an das VW-Werk sind hierbei von besonderer Bedeutung.

Als Grundlage für das Projekt wurde dem Rat der Stadt Wolfsburg bereits im vergangenen Jahr Planungsgrundlagen für den Ersatzneubau der Berliner Brücke vorgelegt. Unterschiedliche Untersuchungen sind bereits beauftragt. "Wir wollen die Lebensdauer der Berliner Brücke solange wie möglich hinauszögern, um genügend Zeit und Vorlauf bei den Planungen für einen Neubau für diese wichtige Verkehrsverbindung in Wolfsburg zu erhalten. Von daher lassen sich die Einschränkungen nicht vermeiden", bekräftigt Stadtbaurat Kai-Uwe Hirschheide.


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